Mittwoch, 27. August 2014

Seltener Krankheitsfall in Neubrandenburg Junge Frau an Malaria erkrankt

http://www.nordkurier.de/neubrandenburg/junge-frau-an-malaria-erkrankt-269290108.html

Seltener Krankheitsfall in Neubrandenburg

Junge Frau an Malaria erkrankt


Eine Neubrandenburgerin hat bis Anfang August als Entwicklungshelferin in Westafrika gearbeitet. Nun erschien sie wegen starken Fiebers in der Notaufnahme des Bonhoeffer-Klinikums. Kurz darauf stand die Diagnose fest.
Eine Stechmücke der Art „Anopheles quadrimaculatus“, die Malaria übertragen kann
EPA/U.S. Centers for Disease Control and Prevention/dpaEine Stechmücke der Art „Anopheles quadrimaculatus“, die Malaria übertragen kann
Eine junge Frau aus Neubrandenburg ist an Malaria erkrankt. Die Mittzwanzigerin habe als Entwicklungshelferin in Westafrika gearbeitet und sei erst Anfang August zurückgekehrt, sagt Dr. Johannes Hallauer, Ärztlicher Direktor des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums. Am vergangenen Donnerstagnachmittag habe sie sich wegen Fiebers in der Notaufnahme gemeldet, bereits am Abend habe eindeutig festgestanden, dass die junge Frau an Malaria Tropica erkrankt sei. Auch wenn sie längere Zeit in Westafrika gearbeitet habe, habe man einen Bezug zur dort momentan grassierenden Ebola-Epidemie komplett ausschließen können. Sie habe sich auch nur im nicht von Ebola betroffenen Benin aufgehalten.
Die Möglichkeit, dass sich andere Menschen in der Region mit Malaria angesteckt haben könnten, sei ebenfalls auszuschließen, so Hallauer weiter. Malaria – die Krankheit wird auch Sumpffieber genannt – könne nur durch den Stich der tropischen Anopheles-Stechmücke oder durch Bluttransfusionen übertragen werden.
Behandlung jetzt in Rostock
Die Entwicklungshelferin ist mittlerweile in die Uni-Klinik Rostock verlegt worden. Dort gibt es eine spezielle Abteilung für Tropenmedizin. Zwar habe man auch in Neubrandenburg gute Möglichkeiten, solche Krankheiten zu behandeln, allerdings sei die Erfahrung der Rostocker Mediziner in diesem Bereich am größten. Diese speziellen Kenntnisse wolle man der jungen Frau natürlich zugute kommen lassen, erklärt der Ärztliche Direktor.
In der hiesigen Region treten pro Jahr nur sehr wenige Fälle von Malaria oder anderen tropischen Krankheiten auf. Die Menschen aus Neubrandenburg und Umgebung reisen nicht so exzessiv, vermutet Hallauer. In Rostock werden zurzeit aber drei Patienten stationär wegen Malaria behandelt. Das sei relativ viel, wenn man sich vor Augen halte, dass deutschlandweit jedes Jahr rund 600 Malaria-Erkrankungen auftreten. Bis zu acht Patienten sterben jedes Jahr in der Bundesrepublik an Malaria.
Der jungen Frau geht es den Umständen entsprechend gut, sie befindet sich nach Hallauers Angaben sogar auf dem Weg der Besserung – auch wenn sie noch im Krankenhaus bleiben muss. Komplikationen seien nach aktuellem Stand nicht zu erwarten.

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