Montag, 21. Dezember 2015

Trinkwasser für Kamerun- Hach-Lange-Gesegnete Weihnachten

Lieber Herr Storch,
das neue Jahr lässt nicht mehr lange auf sich warten und wir blicken auf ein spannendes Jahr 2015 zurück. Wir möchten uns bei Ihnen für die Zusammenarbeit im Jahr 2015 bedanken und freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit im neuen Jahr.
Gute Nachrichten von unserem Trinkwasserprojekt in Kamerun
Das Samaccol Binshua College in Kamerun wird von mehr als 200 Schulkindern besucht. Viele von ihnen sind in der Vergangenheit vor allem aufgrund der schlechten Trinkwasserversorgung immer wieder erkrankt. Mit Ihrer Hilfe und gemeinsam mit den Ingenieuren ohne Grenzen war es uns möglich, für diese Schule eine komplette Regenwasserauffanganlage zur Versorgung in der regenarmen Zeit zu bauen. Schulungen zur regelmäßigen Prüfung der Trinkwasserqualität helfen dabei, auch für die kommenden Jahre die Versorgung sicherzustellen. Die Anlage wurde im Frühjahr 2015 fertiggestellt und versorgt seitdem die gesamte Schule mit Trinkwasser.
Dafür ein herzliches Dankeschön an alle, die uns dabei geholfen haben, die Aktion in die Tat umzusetzen. 

Gemeinsam mit meinen Hach Kollegen wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie eine gesegnete Weihnachtszeit und einen erfolgreichen Start in das neue Jahr.
Mit freundlichen Grüßen
Toon Streppel
Senior Director Sales & Service Hach Deutschland
PS: Downloaden Sie hier die kostenlosen Wandkalender 2016,geeignet für den Druck im A3 oder A4-Format.

Freitag, 18. Dezember 2015

Moringa -Der essbare Wunderbaum



Wir haben lange gesucht und Moringa Olifeira gefunden:
Es ist zu vermuten, dass diese Pflanze auch bei Malaria-Erkrankungen hilfreich sein könnte.
Sehen Sie sich die Erfahrungsberichte an.
Weitere Informationen finden Sie bei_
http://moringagarden.eu/5D-wasser

und im Buch von Barbara Simonsohn " Moringa - Der essbare Wunderbaum.

Dienstag, 30. Juni 2015

Malaria: Warum wir einen Impfstoff brauchen

http://www.mpiib-berlin.mpg.de/12227/research_report_427432?c=6215



Malaria: Warum wir einen Impfstoff brauchen

Malaria: Why we need a vaccine

Autoren

Matuschewski, Kai

Abteilungen

Parasitologie ()MPI für Infektionsbiologie, Berlin
An Malaria erkranken jährlich mehr als 300 Millionen Menschen, etwa 1 - 2 Millionen Kinder sterben daran. Maßnahmen, den Überträger der Krankheit zu bekämpfen (Vektorkontrollprogramme), und imprägnierte Bettnetze können Malaria eindämmen, zeigen in Afrika jedoch nicht die gewünschte Wirkung. Eine Impfung wird daher dringend benötigt. Da sich der Erreger dem Immunsystem weitgehend entzieht, müssen gegen die Malaria völlig neue Wege der Immunisierung beschritten werden.
Malaria infects more than 300 million people and kills about 1 - 2 million children annually. Vector control programs and impregnated bednets limit the spread of malaria, but are not effective in eliminating the disease in Africa. Therefore, a vaccine is urgently needed. Since the pathogen constantly hides from the host immune system, scientists need to design innovative immunization strategies.

Malaria: Einzellige Blutparasiten aus den Tropen

Die weibliche <i>Anopheles</i>-Mücke (hier: <i>Anopheles albimanus</i>) überträgt den Malaria-Erreger, den Parasiten <i>Plasmodium</i>, auf den MenschBild vergrößern
Die weibliche Anopheles-Mücke (hier:Anopheles albimanus) überträgt den Malaria-Erreger, den Parasiten Pl ...[mehr]
Malaria bleibt auch in der heutigen Zeit die bedeutendste, durch Mücken übertragene Infektionskrankheit. 40% der Weltbevölkerung lebt in Malaria-Endemiegebieten, und hunderte Millionen Menschen erkranken jedes Jahr durch den nächtlichen Stich eines Weibchens der Anopheles-Mücke, das auf der Suche nach einer Blutkapillare mehrere Dutzend Parasiten des GenusPlasmodium (Erreger aus der Gruppe der Sporentierchen) unter die Haut injiziert (Abb. 1). Plasmodium falciparum ist der mit Abstand gefährlichste der fünf humanpathogenen Malaria-Erreger. Schätzungen gehen davon aus, dass jedes Jahr etwa 1 - 2 Millionen Kinder an Malaria sterben [1] - das bedeutet: jede Minute ein Kind. Besonders stark betroffen sind Kleinkinder in Subsahara-Afrika, wo die Malaria die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes grundlegend blockiert [2]. Wieso haben wir es bis ins 21. Jahrhundert immer noch nicht geschafft, diese weiter fortwährende humane Katastrophe wirkungsvoll einzudämmen?

Ein Erkranken an Malaria ist nur über kurze Zeiträume kontrollierbar

Die charakteristischen Krankheitssymptome, nämlich periodische Fieber- und Kälte-Schübe, werden durch die Plasmodien, einzellige eukaryontische Erreger im Blut, ausgelöst. Plasmodium hat die einzigartige Fähigkeit entwickelt, sich in den roten Blutzellen zu vermehren. Dies funktioniert für den Erreger problemlos, weil rote Blutzellen terminal differenzierte Zellen ohne Organellen sind und über keinerlei Antigenpräsentation verfügen. Gegen diese Stadien wirken unsere Medikamente, die wir bei einem Tropenaufenthalt als Dauerbehandlung einnehmen, um so wirkungsvoll einen Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Das funktioniert verlässlich aber nur bei einem kurzen Besuch. Bei einem Daueraufenthalt muss dagegen auf andere Schutzmechanismen zurückgegriffen werden, nicht zuletzt wegen möglicher Nebenwirkungen bei einer Dauermedikation.
Seit der Aufklärung des Parasiten-Lebenszyklus durch Ronald Ross vor über hundert Jahren haben Vektorkontrollprogramme und persönlicher Mosquito-Schutz wesentlich zur Vertreibung der Malaria aus vielen Teilen der Welt, etwa im Mittelmeerraum und in einigen Teilen Süd-Ostasiens, beigetragen. Heute stehen uns eine Reihe von Interventions-Maßnahmen zur Verfügung: Insektizide, etwa Deltamethrin und Carbemate, die das Trichlor-bis-(chlorphenyl)-ethan, unter dem Kürzel DDT in Verruf geraten, wirkungsvoll ersetzen, gelten immer noch als die mit Abstand wirkungsvollste Waffe zur Bekämpfung der Malaria. Mit Pyrethroiden imprägnierte Bettnetze bieten einen zusätzlichen Expositionsschutz, der die Zahl der Neuinfektionen nachhaltig reduziert. Und ein klinischer Verdacht auf Malaria lässt sich diagnostisch absichern durch einen erfahrenen Mikroskopiker, der einen Giemsa-gefärbten Blutausstrich durchmustert.

Kombinationspräparate und Insektizide halten die Ausbreitung der Malaria in Schach

In der Therapie haben sich inzwischen Kombinationspräparate bewährt, die alle das Naturprodukt Artemisinin enthalten, das aus einer chinesischen Heilpflanze, einem Beifuß-Gewächs, gewonnen wird. Diese Artemisinin-basierten Kombinationstherapien sind heute ein zuverlässiger Partner in der Therapie der schweren Malaria. Leider wächst die Pflanze zu langsam für die dringend benötigten Mengen; Plantagenbesitzer haben ihre Auftragsbücher schon auf Jahre im Voraus gefüllt. Und die ersten Hinweise auf Therapieversagen, eventuell hervorgerufen durch resistente Parasiten-Stämme, sind äußerst Besorgnis erregende Alarmzeichen, die eine enorme Malariawelle ankündigen könnten [3]. Ein andere dramatische Entwicklung ist vor ein paar Jahren auch erstmals in der Malariatherapie aufgetreten: Wirkungslose oder unterdosierte Plagiate westlicher Medikamente werden im großen Maßstab in China, Indien und Nigeria hergestellt und sind für den Laien nicht unterscheidbar von den wirkungsvollen Originalsubstanzen. Die Dunkelziffer der betroffenen Opfer ist, ebenso wie bei Diabetes und anderen Krankheiten, nicht abschätzbar.
Bekommen wir denn die Malaria unter bestmöglichen Bedingungen in den Griff? Historische Beispiele sind Sri Lanka und Zanzibar – tropische Inseln, auf denen vor 50 Jahren innerhalb weniger Jahre die Zahl der Malariafälle auf ein paar hundert zurückgedrängt wurde. Während auf Sri Lanka die Eliminationsphase über viele Jahre stabil war, gelang dies auf Zanzibar nicht. Die Vektorbiologie und die Populationsdynamik der Anopheles Mücken und Plasmodium Parasiten sind in Afrika eine ganz andere und erschweren eine wirkungsvolle Eliminierung um ein Vielfaches. Diese Besorgnis zeichnet sich auch aktuell in Bioko, einer Insel im Golf von Kamerun, ab. Seit der Erdölförderung vor 6 Jahren hat das Land Äquatorial-Guinea einen ökonomischen Sprung nach oben erlebt und steht mittlerweile in der Weltbank-Statistik knapp hinter Deutschland. Auf der Insel, die gerade mal so lang wie Sylt ist und so viele Einwohner wie Heidelberg hat, wurde über Jahre durch die Marathon-Ölkompanie ein nahezu perfektes Malaria-Kontrollprogramm, das in dieser Form nirgendwo auf dem Kontinent finanzierbar gewesen wäre, durchgeführt - mit jedoch überraschend nur mäßigem Erfolg [4]. Dank der massiv und flächendeckend eingesetzten Insektizide und der begleitenden Maßnahmen, unter anderem freie Medikamenten- und Bettnetz-Versorgung, gingen die Malariafälle und die Zahl der infizierten Mücken zwar deutlich zurück, pendelten sich aber auch nach vier Jahren noch auf ein erstaunlich hohes Niveau ein. Noch immer erkrankt jeder Fünfte auf Bioko an Malaria. Die Experten sind ratlos, was sie noch verbessern können.

Schützende Immunmechanismen und Antigene der Malaria sind immer noch unbekannt

Obwohl auf den Inseln und an den Küsten Afrikas erste Erfolge der Interventionsprogramme gegen die Malaria sichtbar werden, setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass Malaria in Afrika vielleicht doch nur mit der zuverlässigsten Waffe der Mediziner in den Griff zu bekommen ist: mit einer Impfung. Und: Impfprogramme funktionieren in Afrika. Im Rahmen der so genannten expanded pediatric immunization (EPI) Programme werden Kinder auch in Afrika häufig flächendeckend gegen die Kinderkrankheiten, aber auch gegen Hepatitis B und Gelbfieber geimpft. Um es aber gleich vorweg zu nehmen: Es gibt keine sichere, andauernde und vor allem bezahlbare Impfung gegen Malaria. Sie ist noch nicht einmal in Sichtweite, sondern wahrscheinlich noch Jahrzehnte entfernt. Überhaupt ist eine Entwicklung von Vakzinen gegen irgendeinen echten Parasiten, wie eben beispielsweise Plasmodien, sehr schwer: es gibt zurzeit keinerlei Impfstoffe. Denn Parasiten beherrschen ihr Spiel nahezu perfekt, dem Immunsystem immer wieder zu entwischen. Sie haben vielfältige Mechanismen entwickelt, beispielsweise Antigenvariation und alternative Formen im Lebenszyklus, um sich einer schützenden Immunantwort des Wirts zu entziehen und können so oft viele Jahre in ihm wachsen und sich vermehren. Unsere bekannten Impfstoffe, beispielsweise gegen Viruserkrankungen, sind der Natur abgeschaut und schützen vor akuten Infektionen, die, wenn sie einmal überstanden sind, einen dauerhaften Schutz gegen Re-Infektionen auslösen. In Malariagebieten hingegen baut der Mensch erst über viele Jahre hinweg einen partiellen und nur kurzlebigen Abwehrschirm auf, der sich nicht gegen die Parasiten richtet, sondern nur vor dem Krankheitsverlauf (der Pathologie des Parasiten) schützt. Um dies zu erreichen, muss ein Kind aber viele Dutzend Neuinfektionen durchmachen. Bislang sind bedauerlicherweise schützende Immunmechanismen und vor allem Antigene der Malaria nahezu unbekannt. Selbst wenn schützende Antigene eines Tages entschlüsselt würden, würde eine Immunisierung viel zu viele Injektionen erfordern, bis ein Immunschutz gewährleistet ist. Deswegen müssen die Malariaforscher völlig neue Wege gehen, mit dem Anspruch, die Natur noch zu überbieten.

Erster Lichtblick: Kombipräparat mit Hepatitis B Impfstoff und neue gentechnische Ansätze

Die rasterelektronenmikroskopische Aufnahme zeigt einen <i>Plasmodium</i>-Sporozoiten auf einer Leberzelle. Sporozoiten werden von <i>Anopheles</i>-StBild vergrößern
Die rasterelektronenmikroskopische Aufnahme zeigt einen Plasmodium-Sporozoiten auf einer Leberzelle. Sporozoiten werden ... [mehr]
Am weitesten fortgeschritten ist ein rekombinanter Impfstoff, der von der Firma GlaxoSmithKline Biologicals hergestellt wird und der auf dem pädiatrischen Hepatitis B Impfstoff basiert. Die Idee ist faszinierend: Die erfolgreiche und sichere Impfung gegen das Virus kann nämlich genutzt werden, um zusätzlich noch einen Teilschutz gegen Malaria aufzubauen. Dazu wird ein Teil des Hauptoberflächenproteins von Sporozoiten (Abb. 2), also demjenigen Parasitenstadium, das durch Anopheles-Mücken auf den Menschen übertragen wird, an das HBV S-Antigen fusioniert. Als dieses neuartige Vakzin, genannt RTS,S/ AS02A, zusammen mit einem neuen, sehr starken Adjuvanz in Testreihen geimpft wurde, konnten erstmals Erfolge verzeichnet werden [5]. Zwar konnten Neuinfektionen nur für ein paar Monate verzögert werden, dafür wiederum schien bei einigen Kindern die Malaria milder zu verlaufen. Dieser überraschende Befund muss jetzt in „Phase 3“ Studien in vielen afrikanischen Ländern statistisch gesichert werden und stellt einen ersten Teilerfolg in der Impfstoffentwicklung gegen Malaria dar. Eine schützende Immunität, wie wir sie von Vakzinen gegen Viruserkrankungen kennen, wird aber auch hier nicht aufgebaut. Diese kann sehr wahrscheinlich sowieso nicht gegen einzelne Proteine der Plasmodien, sondern nur gewissermaßen gegen den kompletten Parasiten erzeugt werden.
Mithilfe präziser Gendeletionen konnte in einem Maus-Malaria-Versuchsmodell ein sicherer, lang-anhaltender und steriler Schutz gegen Neuinfektionen erzeugt werden [6]. Dazu wurden zunächst stadienspezifisch exprimierte Gene im Sporozoitenstadium identifiziert, die eine Rolle in der klinisch unauffälligen Leberphase spielen. Es wurde gefunden, dass eines der gefundenen Gene, UIS3, essentiell für die Infektion der Blutzellen unmittelbar nach der Leberphase ist. Wir konnten zeigen, dass UIS3-defiziente Sporozoiten zwar noch Leberzellen erfolgreich infizieren können, aber nicht mehr zu einem Übergang auf die Blutzellen in der Lage sind – mit der Folge, dass die Krankheit nicht ausbricht! Mithilfe dieser attenuierten, also stark abgeschwächten Sporozoit-Mutanten konnte nachfolgend eine Immunisierung in Maus-Malaria-Experimenten hervorgerufen werden.
Gentechnisch hergestellte, attenuierte Pathogene ermöglichten somit zum ersten Mal neue Perspektiven der Immunisierung gegen komplexe Krankheiten. In vergleichbaren Modellsystemen können verschiedene solcher „genetisch arretierter Parasiten“ verglichen werden, um so das Repertoire schützender Antigene einzugrenzen. Zusätzlich müssen noch weitere, biotechnologische Hürden genommen werden, wie etwa die axenische Kultivierung von Sporozoiten und deren schonende Konservierung.
Niemand kann aber vorhersagen, welche Strategie zum Erfolg führen wird und wie ein pädiatrischer Malariaimpfstoff aussehen wird. In der Zwischenzeit, und damit noch auf viele Jahrzehnte, sind wir auf die Entwicklung neuer Medikamente für die erkrankten Menschen und Insektizide gegen die Überträger der Malaria angewiesen, um eine der weltweit wichtigsten Infektionskrankheiten einzudämmen.

Originalveröffentlichungen

1.
C. Guinovart, M. M. Navia, M. Tanner, P. L. Alonso:
Malaria: burden of disease.
2.
J. Sachs, P. Malaney:
The economic and social burden of malaria.
3.
A. M. Dondorp, F. Nosten, P. Yi, D. Das, A. P. Phyo, J. Tarning, K. M. Lwin, F. Ariey, W. Hanpithakpong, S. J. Lee, P. Ringwald, K. Silamut, M. Imwong, K. Chotivanich, P. Lim, T. Herdman, S. S. An, S. Yeung, P. Singhasivanon, N. P. Day, N. Lindegardh, D. Socheat, N. J. White:
Artemisinin resistance in Plasmodium falciparum malaria.
4.
I. Kleinschmidt, C. Schwabe, L. Benavente, M. Torrez, F. C. Ridl, J. L. Segura, P. Ehmer, G. N. Nchama:
Marked increase in child survival after four years of intensive malaria control.
5.
P. L. Alonso, J. Sacarlal, J. J. Aponte, A. Leach, E. Macete, J. Milman, I. Mandomando, B. Spiessens, C. Guinovart, M. Espasa, Q. Bassat, P. Aide, O. Ofori-Anyinam, M. M. Navia, S. Corachan, M. Ceuppens, M. C. Dubois, M. A. Demoitié, F. Dubovsky, C. Menéndez, N. Tornieporth, W. R. Ballou, R. Thompson, J. Cohen:
Efficacy of the RTS,S/AS02A vaccine against Plasmodium falciparuminfection and disease in young African children: randomised controlled trial.
6.
A. K. Mueller, M. Labaied, S. H. I. Kappe, K. Matuschewski:
Genetically modified Plasmodium parasites as a protective experimental malaria vaccine.

Samstag, 20. Juni 2015

Alternative Behandlung in der Tierheilkunde - Dirk Schrader // Spirit of Health 2015



Alternative Behandlung in der Tierheilkunde - Dirk Schrader // Spirit of Health 2015

Veröffentlicht am 20.06.2015
Dirk Schrader ist seit 40 Jahren praktizierender Tierarzt in Hamburg.
Er intensivierte die Hinwendung zur orthopädischen Chirurgie und Neurochirurgie, er entwickelte unter anderem Alternativen zu komplizierten und kostspieligen Operationen. Für die alternativ-medizinische Behandlung von Tieren, welche deren Leben teilweise als einzige Möglichkeit rettete, drohte ihm die Hamburger Gesundheitsbehörde eine 10.000 Euro Geldstrafe an, welche inzwischen vom Verwaltungsgericht als nicht rechtens abgeurteilt und verworfen wurde. Ein Teilsieg. Weiterhin untersagte sie ihm die Anwendung von hocheffektiven und kostengünstigen Chlordioxidlösungen bei Tieren. Gegen dieses willkürliche Vorgehen der Behörde wehrt er sich bis heute und reichte Klage gegen selbige bei der Staatsanwaltschaft ein.

In diesem Vortrag berichtet er über seine Erfahrungen mit verschiedenen kostengünstigen Mitteln wie Natron, Borax, kolloidalem Silber und Chlordioxid, sowie über die Steine, die man versucht hat ihm in den Weg zu legen um ihn mundtot zu machen.

Links:
http://www.tieraerzte-hamburg.com
http://kritische-tiermedizin.de

Dieser und weitere Vorträge in Full-HD und als Download: http://spiritofhealth2015.org

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Freitag, 19. Juni 2015

Vielversprechender Malaria-Wirkstoff entdeckt

http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/30223447

Vielversprechender Malaria-Wirkstoff entdeckt

Ein Forscherteam mit Schweizer Beteiligung hat ein wirkungsvolles Mittel gegen Malaria entwickelt. Dieses tötet nicht nur gefährliche Erreger ab.

storybild


Der neue entdeckte Wirkstoff gegen Malaria wirkte in Laborversuchen sogar gegen mehrere Stadien des Erregers, berichten die internationalen Wissenschafter im Fachjournal «Nature». Darunter sind auch jene Stadien, die von der Mücke auf den Menschen übertragen werden. Somit könnte die Ansteckung reduziert werden.
Vom Mittel genügte bei Mäusen mit mäusespezifischer Malaria eine einzige Dosis, um 90 Prozent der Erreger abzutöten – auch solche, die gegen andere Malariamittel resistent sind. Da es auf andere Weise als andere Medikamente wirkt, sei die Hoffnung begründet, dass es auch resistente Erreger tötet, schrieb die federführende Universität Dundee in einer Mitteilung.
Die Forscher vermuten, dass der Wirkstoff auch als Prophylaxe genutzt werden könnte. «Der Wirkstoff hat das Potenzial, Malaria in einer einzigen Dosis zu behandeln, die Übertragung auf Gesunde zu verhindern und Menschen vor der Erkrankung zu schützen», fasste Studienleiter Ian Gilbert von der Universität Dundee zusammen.
Schweizer Beteiligung am Forschungserfolg
Noch befindet sich das Mittel in einem frühen Entwicklungsstadium. Doch die Forscher erhoffen sich davon ein billiges Malaria-Medikament. An der Studie war das Schweizerische Tropen- und Public-Health-Institut in Basel beteiligt. Es wurde hauptsächlich von der Medicines for Malaria Venture mit Sitz in Genf finanziert.
Malaria bedroht noch immer die Hälfte der Weltbevölkerung. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO starben 2013 über 500'000 Menschen daran – vor allem Kinder und Schwangere im Afrika südlich der Sahara.
(slw/sd

Donnerstag, 4. Juni 2015

Instinkt-basierte Medizin - Dr. Leonard Coldwell / Bewusst.TV


https://youtu.be/Krou9S6FinI



Instinkt-basierte Medizin - Dr. Leonard Coldwell / Bewusst.TV

Veröffentlicht am 23.05.2015
Dr. Leonard Coldwell unterhält sich im Rahmen des Spirit of Health 2015 in Kassel mit Jo Conrad über seine Instinkt-basierte Medizin, die 35000 Krebspatienten geholfen hat, die Ursache ihrer Erkrankungen zu erkennen und zu beseitigen. Er motiviert die Menschen, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen, sowohl im Bereich der Gesundheit als auch bezüglich ihrer Rechte, die immer mehr beschnitten werden.

Quelle: http://bewusst.tv/instink-basierte-me...

Unterstütze Bewusst.TV: http://bewusst.tv/impressumspenden/

Links:
http://www.drleonardcoldwell.com
http://www.drleonardcoldwell.de

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MMS - Gift oder Medizin? -- Teresa Forcades -TCDO- Chlordioxid

https://player.vimeo.com/video/130581702



https://youtu.be/fmeGYsGtg6E


MMS - Gift oder Medizin? -- Teresa Forcades i Villa // Trailer



Veröffentlicht am 31.05.2015
Teresa Forcades i Vila ist eine spanische Ärztin und Benediktiner-Nonne aus dem Bergkloster Sant Benet de Montserrat. Neben einem Master in Theologie, ist sie Doktor der öffentlichen Gesundheitspflege mit einer Dissertation über alternative Medizin, sowie Doktor der Theologie mit einer Studie über die moderne Auffassung von Freiheit durch Selbstbestimmung. Ihre Veröffentlichungen beinhaltet in englischer Sprache u.a. ’Verbrechen und Missbrauch der Pharmaunternehmen’.

In ihrem Vortrag auf dem Spirit of Health 2015 spricht sie über den wissenschaftlichen und medizinischen Stand der Forschung zu Chlordioxid als therapeutisches Mittel. Neben der Erklärung was Chlordioxid (MMS) ist und was es bewirkt, geht sie auf die mit Studien belegten Anwendungsgebiete wie Blasenentzündung, Krebs, AIDS, ALS und weiterem ein und zeigt auch die nebenwirkungsfreie Verwendung bei korrekter Dosierung auf.

TCDO-Forschung:
http://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/compound/3000391#section=Top


TCDO

TCDO ( 792) ist gemäß der  folgenden Veröffentlichung  eine Biozidprodukt, das die Herstellung von Chlordioxid ermöglicht. 

http://echa.europa.eu/documents/10162/17287015/biocides_substances_redefined_identity_en.pdf
[792] Tetrachlorodecaoxide complex (TCDO) 1, 2, 4 Chlorine dioxide generated from Tetrachlorodecaoxide complex (TCDO) by acidification 

Teresa Forcades i Vila, O.S.B. (born 1966), is a Spanish physician and a Benedictine nun. She is a prominent social activist,[1] focusing on public health. She has gained an international reputation for her criticisms of the pharmaceutical industry. She is also a controversial writer on Christian feminism and Catalan independence.

Samstag, 30. Mai 2015

Spirit of Health Kongress 2015 in Kassel Trotz Hindernissen ein voller Erfolg

http://www.raum-und-zeit.com/r-z-online/top-aktuell/nachbericht-zum-spirit-of-health-kongress-2015-in-kassel.html

raum&zeit


Spirit of Health Kongress 2015 in Kassel

Trotz Hindernissen ein voller Erfolg

Schon im Vorfeld hatte man in der Presse gegen den von Leo Koehof zum zweiten Mal organisierten „Spirit of Health Kongress“ in Kassel ziemlich miese Stimmung gemacht. Der Verein „Deutscher Konsumentenbund e. V.“ mit Sitz in Kassel hatte sich auf die Fahne geschrieben, die Verbraucher vor diesen angeblichen Quacksalbern zu schützen. Wie er gegenüber der Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen“ berichtete, hatte er den Ticket-Dienstleister Xing Events „auf die fragwürdigen Hintergründe der Veranstaltung im Kongress-Palais hingewiesen“. Der Xing-Events-Vorstandschef Dr. Cai-Nicolas Ziegler hätte daraufhin mitgeteilt, mit den Veranstaltern des Kongresses in Zukunft keine Geschäfte mehr zu machen. Was den Kasseler Kongress anbelange, könne er sich seiner rechtlichen Verpflichtung jedoch nicht mehr entziehen. Darüber hinaus hatte der Konsumentenbund die Organisatoren der Messe wegen irreführender Werbung mit gekauften Doktortiteln abgemahnt. Schließlich organisierte der Verein eine Gegenveranstaltung mit Informationen, Aktionen, Veranstaltungen und Beratung. 

Das Magazin „Der Spiegel“ sowie die „Hessische Niedersächsische Allgemeine“ (HNA) hatten ebenfalls im Vorfeld ihre kritische Haltung gegenüber den angeblichen Scharlatanen auf dem „Spirit of Health Kongress“ kundgetan. Die Warner haben wohl auch die Lokalpolitik erreicht. So stand in der HNA: „Verantwortliche der Stadt sehen das mit gemischten Gefühlen, scheuen aber vor einer Kündigung des stadteigenen Kongress-Palais zurück, weil vertragsrechtliche Klagen befürchtet werden.“ Diese Klagen wären teuer geworden, sodass man offensichtlich als einzige Möglichkeit, auf den Druck von Medien und Lobbyisten zu reagieren, das Ordnungsamt sah. 

So suchte man nach der Nadel im Heuhaufen und fand sie: Die Veranstaltung war nicht als Messe angemeldet, was im Jahr vorher und auf vielen mir bekannten Kongressen noch nie jemanden interessiert hatte. Aber nun erhielten alle Aussteller, so auch der Ehlers Verlag, der Medienpartner der Messe war, am Nachmittag vor dem Start eine Mitteilung vom Ordnungsamt: Es dürfe auf der Veranstaltung nicht verkauft, sondern nur beraten werden. Die Aussteller fanden aber kreative Mittel und Wege, ihren Auftritt auf diesem Kongress erfolgreich zu gestalten. 

Für die Zukunft haben der Ehlers Verlag und seine Schwesterfirma „naturwissen“ schon vorgebaut und für jeweils 100 Euro einen Reisegewerbeschein beantragt, mit dem man immer und überall verkaufen darf. Die Messeveranstalter wissen jetzt ebenfalls Bescheid und werden diesen Formfehler sicherlich kein zweites Mal begehen. 

Glücklicherweise konnten die Kampagnen nicht verhindern, dass der Kongress mit 800 Teilnehmern sehr gut besucht und die Stimmung bestens war. Der Vorfall mit dem Ordnungsamt schweißte die Teilnehmer und Aussteller nur noch mehr zusammen, es entstanden tolle Kontakte und Vernetzungen. Die Ordnungshüter waren auch am Samstag vor Ort und beobachteten das Treiben, es wurden aber keine weiteren Maßnahmen vorgenommen. Ob wir noch Post von diesen Herren bekommen, bleibt allerdings abzuwarten. 

Der Infostand vom Konsumentenbund wirkte dagegen etwas verloren. Für ihn schien sich auf gut bairisch keine Sau zu interessieren. An ihm war ein Schild mit der Aufschrift postiert: „Heilen? Nein Danke!“ Auf eine freundliche Nachfrage hin wussten die Protestler gar nicht so genau, gegen was sie konkret waren. Sie wussten nur, dass die Messe ganz schlimm sei und man das alles bekämpfen müsse. Am Sonntag war ein anderes Schild zu lesen: „Was der Spirit verspricht z. B. (MMS) ist ätzend aber ohne Wirkung sonst.“ Das mit dem Satzbau sollte auch noch geübt werden.
Abschließend bleibt zu sagen, dass dieser Kongress ein voller Erfolg war. Es waren viele tolle, interessante Menschen vor Ort, mit denen man wunderbare neue Erkenntnisse und Informationen austauschen konnte.
Aufgrund der teilweise unseriösen Presseberichte im Vorfeld hatten die Veranstalter davon abgesehen, die lokale Presse zuzulassen, was man nur allzu gut verstehen kann. Zugelassen wurde nur der Fernsehsender Arte, der für seine objektive Berichterstattung bekannt ist. 

Was ich persönlich nicht verstehe, ist, dass die Paracelsusmesse in Wiesbaden mittlerweile seit über 20 Jahren stattfindet und dort ähnliche bzw. die gleichen Aussteller und Vortragenden zu finden sind. Im Gegensatz zu „Spirit of Health“ sind die Pressestimmen dort immer positiv.
Ich freue mich bereits auf den nächsten Kongress, der zwar voraussichtlich nicht in Kassel stattfinden wird, aber sicherlich in einer anderen schönen Stadt in diesem Land, z. B. in Wiesbaden.
Andrea Ehlers

In unserem Artikel-Archiv finden Sie ein Interview mit dem Veranstalter des Spirit of Health Kongress Leo Koehof sowie ein Interview mit dem Referenten Andreas Kalcker

Donnerstag, 28. Mai 2015

Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen

http://www.energiezukunft.eu/klimawandel/der-klimawandel-ist-in-deutschland-angekommen-gn103237/

Energie Zukunft

Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen

Wetterextreme wie Trockenheit nehmen auch hierzulande zu, wie im Mai 2007 als das Flussbett der Elbe in Dresden zum Teil ausgetrocknet war. (Foto: Marco Barnebeck (Telemarco)  / pixelio.de)


Die Folgen des Klimawandels sind in Deutschland deutlich spürbar. Das ist das Ergebnis des ersten Monitoringberichts der Bundesregierung zu Klimawirkungen und Anpassung. Die Folgen: Steigende Temperaturen, feuchtere Winter, häufigere Wetterextreme.
27.05.2015 – Betroffen vom Klimawandel und den Folgen sind hierzulange u.a. die Energieversorgung, die Landwirtschaft und die Gesundheitsvorsorge. Das berichtet das Umweltbundesamt (UBA), das nunden „Monitoringbericht 2015 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ veröffentlicht hat.



 Auf über 250 Seiten wird darin aufgezeigt, welche Veränderungen sich durch den Klimawandel bereits heute schon beobachten lassen und welche Gegenmaßnahmen helfen. Die Ergebnisse sollen auch die Bundesländer und Kommunen unterstützen, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.
Dazu haben die Experten aus Deutschlands oberster Umweltbehörde Daten aus 15 verschiedenen Gesellschaftsbereichen mit gut hundert Indikatoren ausgewertet. Dabei stellten sie fest, dass die Anzahl der sogenannten „Heißen Tage“ pro Jahr mit über 30 Grad Celsius von drei auf acht gestiegen ist und länger andauernde Hitzeperioden sich vielfältig auf unser Leben auswirken. So mussten zum Beispiel im sehr warmen Sommer 2003 über 30 Kernkraftwerke europaweit ihre Stromproduktion drosseln, weil durch große Trockenheit nicht genügend Kühlwasser zur Verfügung stand. Steigende Temperaturen und Hitzewellen führen auch zu steigenden Gesundheitsrisiken. Besonders alte und schwache Menschen werden durch Hitze stark belastet. Hitzeperioden führen immer wieder zum Tod vieler Menschen. Bei der großen Hitzewelle im Jahr 2003 starben in Europa über 30.000 Menschen. 
Tigermücke überträgt Malaria und Dengue-Fieber
In Teilen Süddeutschlands konnte bereits die Ausbreitung neuer wärmeliebender Insekten beobachtet werden. Dazu zählt auch die Tigermücke im Oberrheingebiet, die Krankheiten wie Dengue-Fieber oder Malaria übertragen kann. Der Landwirtschaft machen Wetterextreme wie starke Trockenheit, zunehmende Stürme, Starkregen und Hagel zu schaffen, die zu Qualitätsschwankungen und Ertragseinbußen führen.
Der Klimawandel lässt sich allerdings nicht nur an Wetterextremen ablesen, sondern auch an der Zusammensetzung von Vogelgemeinschaften, der Struktur des Waldes oder dem Säuregehalt von Rieslingtrauben. Die Bodenerosion nimmt zu, ebenso wie die Anzahl invasiver Arten, die in unserer Natur ursprünglich nicht heimisch sind.
UBA-Präsidentin Maria Krautzberger zeigt sich besorgt und fordert schnelles Handeln. Denn Katastrophenschutz sei das letzte Mittel, die Staaten der Erde müssten endlich die Erderwärmung begrenzen. „Wir brauchen beides, Klimaschutz und Anpassung. Es gibt da kein Entweder-Oder“, sagte sie der Süddeutschen Zeitung. „Wenn man glaubwürdig Klimapolitik betreiben will, ist der Ausstieg aus der Kohle perspektivisch unverzichtbar.“ cw
 

Netze, Sprays und Lampen: Was gegen Mücken hilft

http://www.freiepresse.de/RATGEBER/GESUNDHEIT/Netze-Sprays-und-Lampen-Was-gegen-Muecken-hilft-artikel9204858.php



Netze, Sprays und Lampen: Was gegen Mücken hilft

München (dpa/tmn) - Wenn es wärmer wird, sitzen abends viele gemütlich draußen. Aber dann geht das Summen und Surren los - die Stechmücken kommen. Auch die Flucht nach drinnen macht es oft nicht besser. Was hilft gegen die Quälgeister?
Ganz schön fies: Mückenstiche können stark anschwellen und ziemlich jucken. Da hilft kühlen und im Fall des Falles auch ein Antihistaminikum.
( Da hilft aber auch Einsprühen mit Chlordioxidwasser! W.Storch)
Kleidung: Manche Mücken lieben Dunkelblau und Schwarz - aber nicht alle. «Man sollte hellere, hautbedeckende Kleidung tragen», sagt Prof. Thomas Löscher vom Berufsverband Deutscher Internisten. Am besten wählt man keine eng anliegende Kleidung: Zum einen, weil die Mücken dann durch den Stoff ins Leere stechen. Zum anderen, weil Mücken bei weiterer Kleidung nicht so sehr von den Duftstoffen angelockt werden.
Repellents: Insektenabwehrmittel gibt es etwa in Form von Sprays, Lotionen oder Cremes, die vor allem auf die unbedeckte Haut aufgetragen werden. «Produkte mit den Wirkstoffen DEET oder Icaridin sind wirksamer als Mittel mit ätherischen Ölen wie Zitrus oder Eukalyptus», sagt Löscher. Sie wehren Mücken durch ihren Duft ab. Einen guten Schutz bieten Mittel, die etwa 30 Prozent DEET enthalten. Sie halten vier bis fünf Stunden, danach sollte man sie erneuern. Laut Löscher können sie 90 bis 95 Prozent der Mückenstiche verhindern.
Netze: Eine sehr effektive Maßnahme gegen Mücken sind Netze. Es gibt zum Beispiel Moskitonetze für das Bett oder Mückengitter für Fenster. Besonders gut schützen Netze die mit Insektiziden wie Pyrethroiden imprägniert sind. Diese kommen vor allem in Gebieten zum Einsatz, in denen die Malaria oder das Dengue-Fieber übertragen werden. Auf die Kleidung aufgetragen hält das Insektizid acht bis zehn Wochen, sofern man sie nicht wäscht. Es wirkt auch gegen Zecken.
Elektrische Insektenvernichter: Auf UV-Strahler und ähnliche Insektenvernichtungsgeräte sollte man verzichten, empfiehlt Löscher. Deren Wirksamkeit sei ohnehin begrenzt und außerdem sollte man die Mückenpopulation hierzulande nicht reduzieren. Denn biologisch gesehen haben die lästigen Quälgeister ja durchaus ihren Sinn - ihre Eier und Larven sind zum Beispiel ein wichtiges Glied in der Nahrungskette.
Und wenn alle Maßnahmen nichts gebracht haben und man gestochen wurde? Dann sollte man kühlen, empfiehlt der Berufsverband der Deutschen Dermatologen. Wer häufig gestochen wurde oder stark reagiert, kann auch ein Antihistaminikum einnehmen.

Sonntag, 17. Mai 2015

Selbstmedikation: Kluger Doktor Schimpanse

http://derstandard.at/2000015864992/Selbstmedikation-Kluger-Doktor-Schimpanse

Selbstmedikation: Kluger Doktor Schimpanse
JULIETTE IRMER
16. Mai 2015, 10:00
Wenn sich Schimpansen nicht wohl fühlen, kurieren sie sich mit Heilpflanzen. Die Frage ist, ob das auch für den Menschen interessant sein könnte
An einem frühen Morgen im Regenwald Ugandas: Yogi, ein Schimpansenmännchen, entfernt sich von seiner Gruppe und sucht gezielt einen bestimmten Strauch auf. Vorsichtig zupft er mit den Lippen eines der haarigen Blätter ab, faltet es mit seiner Zunge und schluckt es, unzerkaut, mit Mühe herunter. Bis zu 30 Blätter würgt Yogi herunter. Einige Stunden später scheidet er einen Klumpen Blätter mitsamt Darmwürmern aus.
Die Tierärztin Sabrina Krief vom staatlichen Naturkundemuseum in Paris hat solche Szenen wiederholt beobachtet: Seit 15 Jahren erforscht sie die Heilkünste der Schimpansen im ugandischen Nationalpark Kibale. "Es ist die erste wissenschaftliche Beobachtung von Schimpansen, die durchgeführt wird, um Medikamente für den Menschen zu finden", sagt Krief.
Die Arbeit ist nicht einfach. Es braucht viel Erfahrung, um zu unterscheiden, ob ein Schimpanse frisst, weil er hungrig ist, oder ob er etwas frisst, weil er krank ist. Krief und ihre Kollegen haben monatelang alle Futterpflanzen fotografiert, gesammelt und in Herbarien angelegt, um die Arten zu bestimmen. Das Forscherteam identifizierte 300 Pflanzenteile, die zum Nahrungsrepertoire der 50 Schimpansen gehören, die sie beobachten.
Pflanzen gegen Würmer und Malaria
Die Forscher protokollieren das Fressverhalten krank wirkender Tiere, sammeln deren Urin und Kot ein, um die Ausscheidungen auf Parasiten zu testen und gleichen die Daten ab. So leiden Schimpansen, aber auch Bonobos und Gorillas, die wie Yogi haarige "Blattpillen" schlucken, immer an Würmern. Die rauen, unzerkauten Blätter wirken mechanisch: Sie regen die Darmtätigkeit stark an, so dass die Würmer leichter ausgeschieden werden.
Auch an Malaria erkrankte Schimpansen wissen sich zu helfen: Sie fressen dann die extrem bitteren Blätter des Baumes Trichilia rubescens. "Wir haben die chemische Struktur der Moleküle bestimmt und sie wirken ähnlich wie Chloroquine – ein gängiges Malariamittel des Menschen", sagt Krief. Anders als der Mensch verlassen sich Schimpansen aber nicht nur auf eine Substanz: "Sie nutzen acht weitere Pflanzenarten, deren Extrakte alle gegen den Malariaerreger aktiv sind."
Die Substanzen unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur und ihrer Wirkweise. Das macht es den Malariaerregern schwer, Resistenzen zu entwickeln – ein häufiges Problem der Malariabekämpfung beim Menschen.
Gesunde Instinkte
Einer der Pioniere der Selbstmedikation ist Michael Huffmann von der Universität Kyoto. Schon vor 30 Jahren beobachtete er Schimpansen, die bei Wurmbefall das bittere Mark der Pflanze Vernonia amygdalina aussaugten. Laboruntersuchungen ergaben, dass sie antibakteriell und antiparasitär wirkende Substanzen enthält und in ganz Afrika auch von Menschen genutzt wird.
"Evolutionsbiologisch betrachtet, ist die Erhaltung der Gesundheit überlebenswichtig. Es ist zu erwarten, dass alle heute lebenden Tiere Mechanismen entwickelt haben, sich gegen Parasiten zu schützen", sagt Huffmann. Tatsächlich betreiben sehr viel mehr Tierarten Selbstmedikation als zu Beginn gedacht: Manche Vögel reiben sich Ameisen ins Gefieder, weil Ameisensäure Läuse und Milben vertreibt. Die gleiche Wirkung hat Nikotin. Weswegen Spatzen gerne Zigarettenstummel in ihre Nester legen.
Auch Hunde und Katzen wissen sich bei Verdauungsproblemen zu helfen und fressen Gras. Und selbst Insekten verteidigen sich – manche beugen sogar vor und schützen ihre Nachkommen: Bei drohendem Parasitenbefall legt der Monarchfalter seine Eier auf Seidenpflanzen, deren Inhaltsstoffe Parasiten abschrecken. Und Taufliegen legen ihre Eier in vergorene Früchte, deren hoher Alkoholgehalt räuberische Wespen fernhält.
Natürliche Selektion
Doch woher wissen Schimpansen welche Pflanzen bei Durchfall helfen, woher wissen Spatzen, dass Zigarettenstummel Milben vertreiben und Taufliegen, dass Wespen keinen Alkohol mögen? "Ob sich Schimpansen bewusst behandeln, wissen wir nicht", sagt Krief. Ihr Verhalten – und auch das der Tiere, die mit weniger Intelligenz gesegnet sind – lässt sich auch mithilfe der natürlichen Selektion erklären: Durch Zufall (Mutation) hat Yogi eine veränderte Genvariante, die ihn "neugierig" auf neue Nahrung macht. Er frisst die Blätter des Baumes X, die von seinen Artgenossen gemieden werden. Er ist dadurch gesünder und lebt länger als die anderen Schimpansen.
Entsprechend mehr Nachkommen – mit der gleichen Genvariante – zeugt er, die ebenfalls eine Vorliebe für diese Blätter haben. So lassen sich auch die Zigarettenstummel und die vergorenen Früchte erklären.
Lernen von und bei Affen
Bei Affen spielt auch das Lernen eine Rolle: Yogi könnte sich an die wohltuende Wirkung des Baumes X erinnern und ihn bei Bauchgrummeln erneut aufsuchen. Da Primaten viel voneinander lernen, vor allem Jungtiere von der Mutter, verbreitet sich das Verhalten in der Gruppe – auch von Generation zu Generation. Krief ist überzeugt, dass auch wir von den Heilkünsten der Schimpansen lernen können.
Die Tierärztin hat in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit der ugandischen Universität, der Behörde zur Erhaltung der Flora und Fauna sowie dem CNRS (Centre national de la recherche scientifique) über 1.000 Pflanzenextrakte analysiert. Dabei konnten 20 pharmakologisch wirksame Substanzen identifiziert werden.
Nur ein Bruchteil der Pflanzen erforscht
Ob daraus Medikamente entstehen, wird man erst in einigen Jahren wissen – die Entwicklung ist mit aufwändigen Tests verbunden und entsprechend langwierig. Tatsächlich werden neue Wirkstoffe dringend benötigt.
Gegen viele Volkskrankheiten – Arteriosklerose, bestimmte Krebsformen, rheumatische und allergische Erkrankungen – gibt es nach wie vor keine wirksamen, weil heilenden Arzneien. "Etwa 30 bis 40 Prozent aller Medikamente gehen auf Pflanzenverbindungen zurück", schätzt Peter Proksch vom Institut für Pharmazeutische Biologie und Biotechnologie der Universität Düsseldorf.
Dabei sind von den weltweit bekannten 300.000 Pflanzenarten gerade einmal zehn bis 20 Prozent biologisch und chemisch vollständig erforscht. Heilpflanzen, mit denen Tiere zum Teil schon seit Jahrmillionen experimentieren, könnten sich hier als eine Art Wegweiser entpuppen – vorausgesetzt, der Mensch überlässt den Affen die Regenwälder mit ihrer teilweise noch unerforschten Pflanzenvielfalt. (Juliette Irmer, 16.5.2015)
Ausstellungstipp:
Die Ausstellung "Sur la piste des grands singes" (Auf der Spur der Großaffen) im Naturkundemuseum in Paris läuft noch bis März 2016.
Originalstudien zum Thema:

Wenn Affen sich schlecht fühlen, liegt es oft daran, dass ihnen Parasiten im Darm zu schaffen machen. Dieser Schimpanse weiß, welche Blätter er essen muss, damit er die Würmer los wird.



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foto: science photo library/picturedesk
Wenn Affen sich schlecht fühlen, liegt es oft daran, dass ihnen Parasiten im Darm zu schaffen machen. Dieser Schimpanse weiß, welche Blätter er essen muss, damit er die Würmer los wird.


Primaten lernen viel voneinander, vor allem Jungtiere von der Mutter. Auf diese Weise verbreitet sich das Verhalten in der Gruppe – von Generation zu Generation.

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foto: apa/epa/daniel irungu
Primaten lernen viel voneinander, vor allem Jungtiere von der Mutter. Auf diese Weise verbreitet sich das Verhalten in der Gruppe – von Generation zu Generation.
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foto: ap/martin meissner
Ob die Selbstmedikation auch Teil des "Lernens am Modell" ist, konnten Wissenschaftler noch nicht klären.