Dienstag, 24. September 2013

Neue Bundesregierung muss nachziehen- Beitrag an Globalen Fond erhöhen

http://www.finanzen.ch/nachrichten/aktien/Neue-Bundesregierung-muss-nachziehen-und-Beitrag-an-Globalen-Fonds-erhoehen!-654955


24.09.2013 12:08:58

Neue Bundesregierung muss nachziehen und Beitrag an Globalen Fonds erhöhen!


Berlin (ots) - Nach den USA hat jetzt auch Grossbritannien angekündigt, den Beitrag an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) erheblich erhöhen zu wollen. Beide nennen aber eine Bedingung: Andere Geber müssen ihre Beiträge ebenfalls erhöhen, damit so insgesamt der Finanzbedarf des Fonds gedeckt wird. Das Aktionsbündnis gegen AIDS fordert die zukünftige Bundesregierung auf, nach Jahren des Stillstands und viel zu geringer Beiträge für Entwicklungszusammenarbeit nun endlich auch ihren Beitrag auf mindestens 400 Mio. Euro pro Jahr zu verdoppeln.
Der Globale Fonds ist eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente für Präventions- und Behandlungsprogramme zu Aids, Tuberkulose und Malaria. Wird der Finanzbedarf von insgesamt 15 Mrd. US Dollar für den Zeitraum 2014 bis 2016 gedeckt, dann wird ein wesentlicher Schritt getan, diese drei Krankheiten endlich unter Kontrolle zu bringen.
Die Ankündigung von Grossbritannien setzt Deutschland berechtigterweise unter Druck, den Beitrag an den Fonds ebenfalls zu erhöhen. "Deutschland verfügt über die grösste Volkswirtschaft in Europa. Die Zuschüsse für die Entwicklungszusammenarbeit im Gesundheitsbereich erreichen aber nur ca. 30% von dem, was die Vereinten Nationen empfehlen. Das ist unbegreiflich! Trotz deutlich geringerer Wirtschaftskapazität wird Grossbritannien genau das leisten, was wir von Deutschland erwarten", sagt Joachim Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS. "Deutschland hat seinen Beitrag an den Globalen Fonds seit sechs Jahren nicht erhöht. Die zukünftige Bundesregierung muss jetzt handeln und zur diesjährigen Wiederauffüllungskonferenz des Fonds den Beitrag aufstocken. Eine Verdoppelung auf 400 Mio. Euro pro Jahr ist ein absolut angemessener, machbarer und vor allem notwendiger Beitrag. Denn noch immer warten 7 Mio. Menschen dringend auf eine lebensnotwendige HIV-Therapie", erklärt Rüppel weiter.
Ein fairer Beitrag an den GFATM ist ein erster Schritt zu zeigen, dass Deutschland es zukünftig mit Entwicklungszusammenarbeit und globaler Solidarität ernst meint.
OTS: Aktionsbündnis gegen AIDS newsroom: http://www.presseportal.de/pm/52831 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_52831.rss2
Pressekontakt: Marco Alves, Tel.: 030 - 275 824 03 oder 0176 - 327 111 60, alves@aids-kampagne.de

Montag, 23. September 2013

Weltweite Spendenaktion - Power of One- gestartet!

Wer meine Recherche-Ergebnisse gelesen hat, kann die Bedeutung dieser Aktion einschätzen.
Wer sind die sorgsamen Hüter der Gesundheit der Menschen in Afrika und in der Welt?
Sie finden es selbst heraus!
W. Storch ( 24.September 2013)

23. September 2013
Malaria No More und Novartis starten "Power of One", eine weltweite digitale Spendenkampagne, die zur Ausmerzung von Malaria bedingten Todesfällen beitragen soll

NovartisInternational AG / Malaria No More und Novartis starten "Power of One", eine weltweite digitale Spendenkampagne, die zur Ausmerzung von Malaria bedingten Todesfällen beitragen soll . Verarbeitet und übermittelt durch Thomson Reuters ONE. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

* Im Rahmen der Spendenkampagne "Power of One" kann die Weltöffentlichkeit Dank der neuesten Web- und Mobiltechnologien Malariatests und -medikamente für Kinder in Afrika mitfinanzieren

* Novartis ist die exklusive Kampagnenpartnerin für Malariamedikamente und wird bis zu drei Millionen Behandlungszyklen ihres Malariamedikaments für Kinder spenden. Damit wird sie die Spenden aus der Öffentlichkeit verdoppeln

* Seit 2009 hat Novartis, langjährige Marktführerin im Bereich der Bekämpfung und Ausmerzung von Malaria, 200 Millionen Behandlungseinheiten ihres pädiatrischen Malariamedikaments zum Selbstkostenpreis an Patienten in Ländern mit endemischer Malaria geliefert

http://www.aerztezeitung.de/news/article/846740/malaria-novartis-spendet-drei-millionen-arzneimittel-dosen.html

Ärzte Zeitung online, 24.09.2013

Malaria

Novartis spendet drei Millionen Arzneimittel-Dosen

Die Hilfsorganisation Malaria No More hat eine neue online-gestützten Spendenkampagne gestartet.
BASEL/NEW YORK.
Novartis werde die Kampagne finanzieren heißt es. Außerdem will der Pharmahersteller bis zu drei Millionen Dosen seines Malariamittels Coartem® Dispersible (Artemether + Lumefantrin) spenden.Zweiter Partner der Aktion ist der amerikanische Diagnostikakonzern Alere, der Malaria-Schnelltests spendet.
Novartis engagiert sich bereits seit vielen Jahren im Kampf gegen Malaria. Nach eigener Auskunft wurden seit 2009 rund 200 Millionen Dosen Coartem® Dispersible, der pädiatrischen Darreichungsform von Coartem® zum Selbstkostenpreis abgegeben oder gespendet. (eb)









Freitag, 20. September 2013

Nur wenig Fortschritte bei der Malaria-Bekämpfung




ORIGINAL-ARTIKEL


In diesem folgenden Artikel jubelte man noch.

http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa0807381#t=articleDiscussion

Jetzt stellt man in Wien fest:

Nur wenig Fortschritte




Nur wenige Fortschritte bei Malaria-Bekämpfung
20. September 2013, 13:17
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Bislang konnten nur geringe Erfolge in der Malaria-Bekämpfung erzielt werden - Die Gründe dafür sind vielfältig
Wien - Auf Einladung der MedUni Wien und des Wissenschaftsministeriums tagen seit Donnerstag Mitglieder der "Partnerschaft für klinische Forschung Europas und der Entwicklungsländer" (EDCTP), um über die anstehenden Projekte zur Bekämpfung der Tropenkrankheit Malaria zu diskutieren. Inhaltlich geht es dabei um die Entwicklung von Impfstoffen, neuen Malaria-Medikamenten und alternativen Anwendungsformen von bereits existierenden Arzneimitteln.

Nur wenig Erfolg mit Impfung
Der Kampf gegen die Malaria als eine der gefährlichstenKrankheiten mit jährlich rund 660.000 Todesopfern und etwa 220 Millionen Erkrankungsfällen gestaltet sich äußerst schwierig. In der Forschung zur Entwicklung von Malaria-Impfstoffen waren bislang kaum Erfolge zu verbuchen. "Es gab deshalb auch so viele Fehlschläge mit Vakzinen, weil die genetische Diversität der Plasmodien (jene Parasiten, die von ded Anopheles-Mücken übertragen werden und Malaria auslösen, Anm.) so groß ist", erklärt der malische Experte Abdoulaye Djimde von der Universität Bamako.
Versuche mit einem Kandidatimpfstoff in Mali zeigten beispielsweise, dass die verwendete Vakzine nur zu drei bis zehn Prozent wirklich zu den Erregern "passte" und somit wenig effizient waren. Hier könnten - so der Experte - Impfstoffe eine Alternative bieten, die eine Immunreaktion gegen eine breite Palette der Plasmodien auslösen.
Bei den Malariamitteln befindet sich die Medizin in einem Wettlauf mit den Plasmodien, was die Entwicklung von Resistenzen gegen die derzeit wirksamsten Medikamente mit Artemisinin angeht. "Diese Resistenzen gibt es bereits in Asien und in Lateinamerika. Sie entwickeln sich sehr schnell. Ich hätte gedacht, dass dieser Prozess langsamer vor sich geht", so Djimde.
Moskitos ändern ihr Verhalten
Eine neue und immer häufiger angewendete Strategie in afrikanischen Ländern ist eine Malariaprophylaxe, die auf die Hauptzeit des saisonalen Auftretens der Erkrankung in den betreffenden Regionen beschränkt ist. Eine Kombination der alten Wirkstoffe Sulfadoxin und Pyrimethamin, die Gefährdete drei oder vier Mal einnehmen können, schützt zu 80 Prozent vor einer Ansteckung. Das ist aber nur dort möglich, wo die Malaria eben stark saisonal auftritt - wie etwa in der Sahelzone.
Die größten Erfolge bei der Zurückdrängung der Malaria erzielte man in den vergangenen Jahren in den am stärksten betroffenen Regionen Afrikas durch die breite Anwendung von mit Repellents imprägnierten Moskitonetzen. Doch dieser Effekt muss nicht anhalten, gibt Abdoulaye Djimde zu bedenken: "Die Moskitos ändern ihr Verhalten. - Sie stechen nicht mehr in Innenräumen in der Nacht, sondern zunehmend im Freien, wodurch wiederum andere Strategien notwendig werden." Im Endeffekt sei die Bekämpfung der Malaria aber vor allem auch eine gesundheitspolitische Frage: "Wenn wir nicht das Gesundheitssystem in den betroffenen Staaten insgesamt stärken, werden wir unsere Ziele nicht erreichen", lautet der Appell des Experten. (APA/red, derStandard.at, 20.9.2013)
Weiterführende Info:
Die MedUni Wien erforscht derzeit in einer Kooperation der Universität von Gondar in Äthiopien die Malaria tertiana, die durch Plasmodium vivax verursacht wird. Diese Plasmodien infizieren ausschließlich Menschen, die an der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen sogenannte Duffy-Proteine aufweisen. Diese Form der Malaria verursacht bei fehlender Behandlung häufig Rückfälle.
Zum Thema:


http://derstandard.at/1379291484237/Nur-wenig-Fortschritte-bei-Malaria-Bekaempfung


Donnerstag, 19. September 2013

Gefährliche Billig-Medikamente in Kamerun

http://www.afrika.info/newsroom/kamerun-gefaehrliche-billig-medikamente/

Kamerun: Gefährliche Billig-Medikamente

Armut lässt illegalen Handel boomen
Von Monde Kingsley Nfor | 19.09.2013
Yaoundé. Als François Biloa erneut einen Malaria-Schub bekam, versorgte ihn die Familie wie immer mit den preisgünstigen Antibiotika vom Markt. Als sich sein Zustand jedoch immer weiter verschlechterte und er sogar ohnmächtig wurde, brachten ihn die Angehörigen in ein lokales Krankenhaus in der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé.
Für die Klinikärzte war der Fall klar. Wie sie berichten, sind sechs von zehn Patienten, die in dem Hospital behandelt werden, Opfer illegaler gefälschter Medikamente. Biloa muss noch immer stationär behandelt werden. Wie er berichtet, hat er sich in einem Geschäft eine gefälschte Packung des Malaria-Mittels Coartem beschafft, das ihm schon früher geholfen hat. Die Schachtel kostete nur zwei US-Dollar. In der Apotheke hätte er für das echte Präparat sieben bis acht Dollar bezahlen müssen. Weitere vier Dollar wären für den Besuch beim Arzt fällig gewesen, der die Krankheit diagnostiziert und das Medikament verschrieben hätte.
Wie Biloa inzwischen erfahren hat, wird ihn sein Krankenhausaufenthalt nun richtig teuer zu stehen kommen. Auf 75 Dollar haben sich die Behandlungskosten inzwischen summiert. Nicht nur, dass er mit einem resistenten Stamm von Malariaerregern zu kämpfen hat. Zu allem Übel hat er sich auch Typhus eingefangen.
Mangelnde Kontrollen und marodes Gesundheitssystem
Auf Märkten und an Straßenständen in Yaoundé sind gefälschte und illegale Arzneien auf Holzregalen und Tischen für alle sichtbar aufgestapelt. Dabei ist der Handel mit solchen Produkten eigentlich verboten. Dass sie trotzdem leicht erhältlich sind, liegt an den laschen Kontrollen, dem schlecht funktionierenden Gesundheitssystem und den hohen Behandlungskosten in Kamerun.
Über die Menge der illegal eingeschleusten Medikamente ist nichts Genaues bekannt. Christophe Ampoam vom Nationalen Rat der Pharmazeutischen Gesellschaft in Kamerun geht aber davon aus, dass 70 Prozent aller Arzneien auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Dieser Handel sei so gut organisiert, dass Regierungsbeamte und die Polizei dagegen machtlos seien.
Laut Ampoam steht dahinter ein "einflussreiches Mafia-ähnliches Netzwerk, das schwer zu zerschlagen ist". Schätzungen zufolge sollen Investitionen in den illegalen Verkauf von Medikamenten das Fünffache des Gewinns im regulären Handel abwerfen. Lokale Beamte trauten sich nicht, gegen die Kriminellen vorzugehen, da die Mafia bereits Justiz und Zoll infiltriert habe.
Der größte Teil der gefälschten Medikamente stamme aus Nahost sowie aus Ost- und Südasien, sagt er. Auf vielen Verpackungen stehe 'Made in Germany'. Nach Kamerun gelangten sie über das Meer und die durchlässigen Grenzen zu Nigeria und der Zentralafrikanischen Republik. Ampoam äußerte sich besorgt darüber, dass diese Produkte auf Märkten, in Läden und entlang der Autostraßen ungehindert angeboten werden könnten. "Das zeigt, wie beklagenswert die Lage in Kamerun ist."
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO könnten global 200.000 Todesfälle verhindert werden, wenn die gefälschten Medikamente eingezogen würden. Das 'International Policy Network' stellte fest, dass allein gefälschte Arzneien gegen Tuberkulose und Malaria jährlich etwa 700.000 Menschen umbringen.
"Die meisten Medikamente, die bei uns im Umlauf sind, wurden in anderen Ländern verboten, weil sie toxisch oder gefälscht sind. Einige haben die richtigen Inhaltsstoffe, aber in niedrigen Dosen. Manche Arzneien, die verkauft werden, sind nur Muster oder wurden von Hilfsorganisationen gespendet."
Marlise Loudang, die Leiterin des Pharmazieaufsichtsdienstes im Gesundheitsministerium erklärte, dass Inspektoren in jeder Region des Landes Kontrollen durchführten – bisher aber ohne Erfolg. "Die Selbstmedikation mit illegalen und gefälschten Arzneien ist ein großes Problem für den öffentlichen Gesundheitssektor", sagte sie. "Im ganzen Land sind Medikamente zweifelhafter Herkunft leicht erhältlich." Die Einnahme solcher Arzneien kann lebensbedrohliche Folgen haben,vor allem bei Krankheiten, die wie Malaria häufig zum Tode führen.
Sporadische Razzien schrecken Verkäufer nicht ab
Marcel Olinga, der diese Mittel unerlaubt verkauft, lässt sich auch durch Razzien der Behörden nicht davon abbringen. "Ab und zu kommt die Polizei und beschlagnahmt meine Ware. Diese Verluste nehme ich aber gern in Kauf, weil die Razzien unregelmäßig stattfinden und wir unser Hauptlager anderswo haben." Olinga verdient am Tag etwa 40 Dollar.
Williams Takang von dem Lehrkrankenhaus der Universität von Yaoundé berichtet zudem von schlimmen Zuständen in Kliniken, die sich in Elendsvierteln und armen ländlichen Gebieten befinden. "Die Einnahme solcher Arzneien kann lebensbedrohliche Folgen haben, vor allem bei Krankheiten, die wie Malaria häufig zum Tode führen."
Nach WHO-Angaben kommen auf einen Arzt in Kamerun durchschnittlich etwa 13.500 Patienten. Beobachter sind aber davon überzeugt, dass die Zahl vor allem in ländlichen Regionen noch höher ist. Arme Menschen sind oft nicht in der Lage, sich in Krankenhäusern behandeln zu lassen. (afr/IPS)
- See more at: http://www.afrika.info/newsroom/kamerun-gefaehrliche-billig-medikamente/#sthash.1q3Ng38f.dpuf

Sonntag, 15. September 2013

Sendung im Schweizer Fernsehen

https://www.youtube.com/watch?v=zFaQ71jgPjY

Bericht: Malaria besiegt?

Nur wer sich die Augen öffnen lassen will, kann sehen.

Nur wer sich die Ohren öffnen lassen will, kann hören.
Nur wenn die Gedanken für die Liebe zum Leben und zu den Menschen offen sind, kann man die Wahrheit sehen und hören.
(W. St. 09/2913)

Freitag, 6. September 2013

Dr-Storch-Recherchen-Nr.22: Innovative Chlordioxidprodukte: Auf einen Blick







Dr-Storch-Recherchen-Nr.22: Innovative Chlordioxidprodukte: Auf einen Blick:


Das neue MMS von Dr.rer.nat H. Khalaf KyroCapsPharma Gelistet und zugelassen im deutschen Handel C hlordioxid macht krankmachende...

Das perfekte Mückengift

http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/100-gruende-Thueringen-zu-lieben-Das-perfekte-Mueckengift-1284893004

100 Gründe, Thüringen zu lieben: Das perfekte Mückengift

  • Eine Mücke saugt Blut aus dem Arm eines Mannes. Foto: dpaEine Mücke saugt Blut aus dem Arm eines Mannes. Foto: dpa
Gera. Der Bacillus thuringiensis könnte helfen, die tödliche Malaria auszurotten.
Die einen spannen Fliegengitter vor ihre Fenster, andere sprühen und salben sich ein, dritte entzünden Kerzen mit Citronella-Duft, vierte installieren hochfrequente Piepser.
Doch wirklich effektiv gegen eine anhaltende Mückenplage hilft nur eines - und das ist der Bacillus thuringiensis.
Seit Jahren schon wird dieses Bakterium in Süddeutschland zur Bekämpfung von Schnaken eingesetzt. Eigens dafür hat sich eine Kommunale Aktionsgemeinschaft gebildet. Ihr gehören 102 Städte und Dörfer an.
Hunderte Helfer ziehen jeden Sommer entlang des Rheins und seiner Zuflüsse. Sie verstreuen in den Brutgebieten der Mücken Sand, der mit dem Bacillus thuringiensis versetzt ist. Mit BTwie man kurz und bündig sagt.
Das Gift zerstört nicht nur die Darmwand der Mückenlarven. Es soll zudem für Pflanzen und Wirbeltiere unschädlich sein. Da BT biologisch abbaubar ist, taugt es offenbar zum perfekten Mückengift.

Seinen Thüringer Namen verdankt das Bakterium seiner Entdeckung. Im Jahre 1909 erfuhren Berliner Wissenschaftler davon, dass in einer Thüringer Mühle die Raupen der dortigen Mehlmotten an einer merkwürdigen Schlafsucht litten.
Sie untersuchten die Motten, entdeckten das Bakterium und verpassten ihm in Erinnerung an den Entdeckungsort einen Thüringer Beinamen.
Bis zu 95 von 100 Larven sollen den BT-Einsatz nicht überleben, berichten die süddeutschen Schnaken-Bekämpfer. Mittlerweile hat sich ihr Erfolg bis nach Westafrika herumgesprochen.
Betreut von der Universität Heidelberg soll BT schon bald in Burkina Faso zum Einsatz kommen. Die große Hoffnung dabei: Das Thüringer Bakterium hilft, die Malaria einzudämmen. Dieser Krankheit fallen jährlich Tausende zum Opfer.

Mirko Krüger 06.09.13 TA



Mittwoch, 4. September 2013

Es wächst mit den Menschen






"Es wächst mit den Menschen"

BZ-INTERVIEW mit Margarete Mainka-Ruprecht aus Badenweiler, der Gründerin und Vorsitzenden des Vereins Keniamed.
  1. Am liebsten singen und tanzen die Mädchen, lernen in der neuen Keniamed-Gruppe aber auch kochen, nähen und Gesundheitsvorsorge.Foto: Privat
  2. M. Mainka-Ruprecht Foto: Umiger
  3. Am liebsten singen und tanzen die Mädchen, lernen in der neuen Keniamed-Gruppe aber auch kochen, nähen und Gesundheitsvorsorge.Foto: Privat
  4. M. Mainka-Ruprecht Foto: Umiger
BADENWEILER. An Malaria sterben weltweit jährlich drei Millionen Menschen, weil die Medikamente zu teuer und oft unwirksam sind. Aber gegen Malaria ist ein Kraut gewachsen, der chinesische Beifuß Artemisia. Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika bietet der Verein Keniamed, den Apothekerin Margarete Mainka-Ruprecht aus Badenweiler vor 13 Jahren gegründet hat. Über den Verein und neue Projekte sprach BZ-Mitarbeiterin Sigrid Umiger mit ihr.
BZ: Sie haben in Kenia, nahe Mombasa, ein Grundstück gekauft. Was machen Sie dort?
Mainka-Ruprecht: Für den Ankauf der ungerodeten 1,6 Hektar im Busch von Mtwapa musste ich monatelang verhandeln. Um als internationale Organisation anerkannt zu werden, habe ich vor Ort auch noch den Verein Keniamed NGO (Non Government Organisation) gegründet. Mein Stellvertreter im Vorstand ist ein einheimischer Arzt. Auf dem Areal haben wir eine Seminarhalle mit Küche und Sanitäranlagen gebaut, einen Wasserturm mit elektrischer Pumpe und drei Gästehäuser. Und natürlich unseren großen Heilpflanzengarten.
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BZ: Es geht also nicht nur um Artemisia?
Mainka-Ruprecht: Nein. Das ist zwar unsere Hauptpflanze, aber wir haben insgesamt etwa 50 Heil- und Nutzkräuter. Die Menschen sollen lernen, wie man sie anpflanzt und wie sie wirken. Die Blätter von Artemisia enthalten in Form von Tee mehrere Wirkstoffe gegen Malaria. Mit Aloe Vera lindert man Brandwunden, kann daraus aber auch Seifen machen.

BZ: Stellt Keniamed pflanzliche Produkte für den Verkauf her?
Mainka-Ruprecht: Nein. Genau darum geht es nicht. Wir wollen die Menschen wegbringen von teuren Medikamenten und Fertigprodukten.Wir schulen sie darin, aus Pflanzen kostenlose Naturheilmittel für den Hausgebrauch zu gewinnen. Das hat sich herumgesprochen. Zu unseren Seminaren kommen inzwischen auch viele Menschen aus anderen Ländern Afrikas. Es gibt sogar einen Strauch, der das Welthungerproblem lösen könnte.

BZ: Im Ernst? Wie heißt der?
Mainka Ruprecht: Moringa olifeira. Aus den Blättern, die alle wichtigen Mineralien, Eiweiß und Vitamine enthalten, macht man Gemüse und aus den Blüten Hustentee. Die jungen Früchte schmecken wie Spargel. Die Samen liefern Öl und reinigen im pulverisierten Zustand schmutziges Trinkwasser.

BZ: Wie motivieren Sie Einheimische? Gibt es keine Berührungsängste?
Mainka-Ruprecht: Ein Projekt ist keine starre Sache, sondern etwas Lebendiges, das mit den Menschen wächst. In einer Lehmhütte auf dem Grundstück wohnen zwei kenianische Brüder, Jaspher und mein Stellvertreter Pieter. Sie finden Kontakte zu den Erwachsenen, über die wir Zugang zu Kindern und Jugendlichen bekommen. Bei denen müssen wir ansetzen. Es geht bei den Schulungen nicht nur um Heilpflanzen, sondern auch um Gesundheitsvorsorge, wie Hygiene und Ernährung, oder um Familienplanung und Schutz vor Aids. Das lernen Jugendliche in unseren Workshops. In der neu gegründeten Mädchengruppe – 30 Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren – wird genäht, geputzt, gekocht. Und in Form von Sketchen lernen sie, dass Frauen etwas wert sind und wie sie dem Machogehabe der Männer begegnen.

BZ: Gibt es keine Sprachprobleme?
Mainka-Ruprecht: Die meisten sprechen Englisch, ich habe aber auch eine nette Kenianerin dabei, die übersetzt.

BZ: Und was machen die Machos, während die Mädchen geschult werden?
Mainka-Ruprecht: Die lernen ebenfalls mit Begeisterung. Wir haben mit 33 fünf- bis 18-jährigen Buben den Fußballclub gegründet: "Mtepeni-Kenyamed-Shootingstars". Deren Eltern sind Clubmitglieder und unser Jaspher ist ausgebildeter Trainer. Die Jungs sind echt super und gewinnen barfuß fast jedes Spiel. Roswitha Goehr hat uns jetzt Kickschuhe gespendet, Andrea Schmitt Fußbälle – beide Frauen gehören zum Kiwanis-Damenclub Minerva Markgräflerland, den ich 2001 gegründet habe. Trikots brauchen unsere Fußballer noch. So ganz nebenbei werden die jungen Machos auch spielerisch erzogen. Sie lernen, sich selbst und ihr Fußballoutfit reinlich zu halten. Kickschuhe putzen ist Männersache. Das ist echtes Neuland für Afrikaner.

BZ: Wie oft sind Sie in Kenia?
Mainka-Ruprecht: Seit ich 2011 meine Apotheke übergeben habe, jedes Jahr von Herbst bis Frühjahr. Inzwischen habe ich auch eine Frauengruppe, die Fragen zu Krediten, Zinsen und Buchhaltung stellt. Das kann schon anstrengend sein.


BZ: Wie finanziert sich Keniamed?
Mainka-Ruprecht: Mit Sponsoren, Spenden, Events, dem Verkauf von kenianischer Handwerkskunst und Mitgliedsbeiträgen – für jeweils 55 Euro im Jahr.

Keniamed: Spenden gegen Spendenbescheinigung, Kennwort: Keniamed, auf das Konto 8897738, BLZ 68351865 bei der Sparkasse Markgräflerland. Landestypische Handwerkskunst offeriert Keniamed an einem Stand beim Flohmarkt: "Ein Dorf räumt auf", am Samstag, 7. September, in Mauchen.

ZUR PERSON

Margarete Mainka-Ruprecht, 62, stammt aus Mauchen. Sie hat in Freiburg Pharmazie studiert, 1986 die Hense’sche Apotheke in Badenweiler gekauft und 26 Jahre lang geführt. Im März 2000 hat sie mit zwölf Freunden den Verein Keniamed in der Winzerstube in Badenweiler gegründet und ist seither Vorsitzende.