Dienstag, 12. November 2013

Malariaerreger tricksen Impfstoffe aus

Frage:  Wann beginnen sich Forscher endlich mit den Anwendungsmöglichkeiten von Chlordioxidwasser zu befassen?
Schweigen über die Untersuchungsergebnisse in Uganda nützt nichts. Ich bin da allerdings sehr optimistisch. Es hat immer Forscher gegeben, die sich urplötzlich mit sehr "einfachen" Dingen befassen.
Es nun bekannt dass die meisten Mikroorganismen nicht gegenüber Chlordioxidwasser reistent sind. Warum sollte das nicht auch für die Malaria-Erreger zutreffen?
( W.St.)

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/56620

Malaria: Erreger umgeht menschliche Resistenz

Montag, 18. November 2013

Washington – Etwa 95 Prozent der afrikanischen Bevölkerung, die dank der Blut­gruppen­eigenschaft „Duffy negativ“ resistent gegen eine Infektion mit Plasmodium vivax sind, könnten diesen natürlichen Schutz gegen die Malaria tertiana verlieren. Von Madagaskar breiten sich mutierte Erreger aus, die auch Duffy negative Personen infizieren können.
Plasmodium vivax wird häufig unterschätzt. Zwar endet die Malaria tertiana selten tödlich. Anders als P. falciparum, für den die Leber nur eine Zwischenstation ist, kann sich P. vivax in der Leber (als „Hypnozoiten“) festsetzen, was die Therapie erschwert. Außerdem ist das geographische Übertragungsgebiet größer als bei dem Erreger der Malaria tropica.
Dass P. vivax in weiten Teilen Afrikas selten ist, bringen Tropenmediziner mit dem Fehlen der Blutgruppeneigenschaft Duffy in der Bevölkerung in Verbindung. Bei Duffy handelt es sich um ein Eiweiß auf den Erythrozyten, das P. vivax den Eintritt in die Erythrozyten erleichtert.
Seit einigen Jahren werden nun in Afrika und Südamerika zunehmend P. vivax-Infek­tionen bei Duffy-negativen Menschen beobachtet. Besonders häufig sind sie auf Madagaskar. Dort hat ein Team um Peter Zimmerman von der Case Western Reserve School of Medicine in Cleveland jetzt eine Veränderung im Genom des Erregers entdeckt, das diese Ausbreitung erklären könnte.
Bei vielen P. vivax liegt das Gen für das „Duffy-binding protein“ doppelt vor, berichtet Zimmerman auf der Jahrestagung der American Society of Tropical Medicine and Hygiene in Washington (Abstract 996). Diese Duplikation könnte den Eintritt des Erregers in die Erythrozyten auch bei Duffy-negativen Personen erleichtern, vermutet Zimmerman. Einen Beweis dafür kann er nicht vorlegen. Auffällig ist jedoch, dass auf Madagaskar mehr als die Hälfte aller untersuchten P. vivax-Erreger die Duplikation aufwiesen, in Kambodscha, wo P. vivax-Infektionen seltener auftreten, waren es weniger als 10 Prozent.
Festzustehen scheint, dass die Erreger die Duplikation erst kürzlich erworben haben. Denn in den Plasmodien, deren Genom 2008 sequenziert wurden, waren sie noch nicht vorhanden. Außerdem unterscheiden sich die beiden Genkopien der Duplikation nur in einem von etwa 8.000 Basenpaaren. Dies spricht für ein geringes Alter, da die Unter­schiede im Verlauf der Evolution immer größer werden.
Der Verlust des Duffy-Schutzes könnte jedoch auch andere Gründe haben. So stießen Zimmerman und Mitarbeiter in Kambodscha bei P.  auf Gene, die von dem 2008 erstell­ten Referenzgenom stark abweichen. Darunter waren Gensequenzen, die Baupläne für ein Erythrozyten-Bindungsprotein enthalten. Mit ihm können die Plasmodien unter Umgehung des Duffy-Ankers in die roten Blutzellen gelangen (Abstract 1319). Die beiden Studien sollen demnächst in PLOS Neglected Tropical Diseases veröffentlicht werden. © rme/aerzteblatt.de




Malaria-Vakzine: Optimismus trotz nachlassender Schutzwirkung

Dienstag, 8. Oktober 2013

Durban – Trotz einer mäßigen Schutzwirkung, die laut der jüngsten Auswertung der Phase-III-Studien mit der Zeit nachlässt, will der Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) eine Zulassung des Malaria-Impfstoffs RTS,S über die europäische Arzneimittelbehörde EMA beantragen. Auf einer Konfenrenz in Südafrika wurde die Hoffnung geäußert, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Einsatz der Vakzine bereits 2015 empfehlen könnte.
Der Malaria-Impfstoff RTS,S ist das Ergebnis von drei Jahrzehnten Entwicklungsarbeit, die noch vom GSK-Vorläufer SmithKline & French 1984 mit Unterstützung des US-Militärs begonnen wurde. RTS,S basiert auf einem Protein der Sporozoiten, die nach der Injektion durch den Mückenstich nur kurze Zeit in der menschlichen Blutbahn vorhanden sind, bevor die Parasiten die Leber befallen.
Dort entwickeln sie sich zu Merozoiten, die nach ihrem Eintritt ins Blut nicht mehr vom Impfstoff RTS,S erfasst werden können. Er kann dann die wiederkehrenden erythro­zytären Zyklen der Malaria nicht unterbrechen. Um die Sporozoiten abzufangen, muss ein Impfstoff eine rasche und starke Immunantwort induzieren, was nach etlichen Fehlversuchen mit einem Impfstoff gelang, der Teile des Circumsporozoit-Proteins gebunden an einem Hepatitis B-Oberflächenantigen anbietet und mit einem starken Adjuvans (AS01) kombiniert wurde.
Die klinische Entwicklung wurde in den letzten Jahren von GSK zusammen mit der Stiftung Path Malaria Vaccine Initiative (MVI) vorangetrieben, die sich vor allem aus Spenden der Bill & Melinda Gates Foundation speist. Geld allein macht jedoch noch keinen wirksamen Impfstoff und die Ergebnisse der Phase-III-Studien blieben hinter den Erwartungen zurück. Im Jahr 2011 wurden die ersten Ergebnisse für die Gruppe der 5 bis 17 Monate alten Kleinkinder veröffentlicht.
Die Schutzwirkung betrug in den ersetn 12 Monaten lediglich 56 Prozent gegen alle Erkrankungen und 47 Prozent gegen schwere Verläufe (NEJM 2011; 365: 1863-1875). Im letzten Jahr folgten die Ergebnisse bei den Säuglingen, bei denen die Schutzwirkung nur 37 Prozent gegen alle Malariaformen und 31 Prozent gegen schwere Erkrankungen betrug (NEJM 2012; 367: 2284-2295). Eine Schutzwirkung bei Säuglingen wird als besonders wichtig betrachtet, da sich in Afrika die meisten Menschen bereits im Säuglingsalter das erste Mal mit der Malaria infizieren.
Die jetzt auf der Malaria Pan-African Conference in Durban vorgetragenen (aber noch nicht publizierten) Ergebnisse zeigen, dass die Wirkung nach 18 Monaten wieder nachgelassen hat. Sie beträgt in der Altersgruppe von 5 bis 17 Monaten noch 46 Prozent gegen alle, und 36 Prozent gegen schwere Erkrankungen. Die Zahl der Hospitalisierungen ging um 42 Prozent zurück. Bei den Säuglingen beträgt die Schutzwirkung nach 18 Monaten nur noch 27 Prozent gegen alle Erkrankungen und 15 Prozent gegen schwere Fälle. Die Schutzwirkung gegen schwere Erkrankungen war nicht mehr signifikant, was auch auf die Reduktion der Krankenhausbehandlungen um 17 Prozent zutraf.
Angesichts von 600.000 jährlichen Todesfällen an der Malaria und Millionen von Hospitalisierungen allein in Afrika bewertete der Leiter der Studie Halidou Tinto aus Nanoro in Burkina Faso die Ergebnisse der Studie dennoch positiv. Die Studie hatte gezeigt, dass Bettnetze und andere Vorsichtsmaßnahmen, die von den Teilnehmern beachtet wurden, allein Malariainfektionen nicht verhindern können. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Impfstoff offenbar als alternativlos, auch wenn die Schutzwirkung hinter den Erwartungen zurück bleibt.
Der Hersteller bezeichnet die Verträglichkeit in seiner Pressemitteilung als akzeptabel. Ungeklärt ist allerdings noch das Auftreten vereinzelter Meningitis-Erkrankungen nach der Impfung. Ob dies ein Zufall war oder ob es eine Beziehung zur Impfung gibt, soll jetzt im weiteren Verlauf der Studie untersucht werden.
Vorgesehen ist eine Auffrischung nach 18 Monaten. Es ist nach den drei initialen Terminen die vierte Impfdosis. Die nächste Auswertung soll nach 32 Monaten erfolgen. Die Ergebnisse sollen im nächsten Jahr vorliegen. Dann will der Hersteller eineZulassung bei der EMA beantragen. Danach wird die WHO entscheiden, ob sie die Impfung empfehlen will. © rme/aerzteblatt.de
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MEDIZIN

Neue Tests auf Malaria-Resistenz

Mittwoch, 11. September 2013

Phnom Penh – Mit zwei neuen Tests lassen sich Resistenzen von Plasmodium falciparum gegen Artemisinin erstmals im Labor nachweisen. Nach dem Bericht in Lancet Infectious Diseases (2013; doi: 10.1016/S1473-3099(13)70252-4) liefert ein Test bereits nach 72 Stunden ein Ergebnis, was für klinische Entscheidungen relevant ist. Ein zweiter Test dient in erster Linie wissenschaftlichen Zwecken.
Nachdem Erreger der Malaria tropica zuerst gegen Chinin und dann in vielen Regionen auch gegen Chloroquin und Mefloquin Resistenzen entwickelt haben, basiert die Therapie seit einigen Jahren auf Artemisinin. Das Medikament, das in China zur Mao-Ära entwickelt wurde, wird jedoch schon seit 35 Jahren in Kambodscha eingesetzt. Dort ist es in mehreren Provinzen zuletzt zu ersten Resistenzen gegen Artemisinin gekommen.
Der Nachweis einer Artemisinin-Resistenz war bisher recht umständlich. Da es keinen Labortest gab, mussten den Patienten nach Beginn der Therapie in regelmäßigen Abständen Blutproben entnommen werden, um dann die Zahl der Parasiten zu zählen. Ein langsamer Rückgang („slow clearing“) zeigte eine Resistenz an.
Der neue Test, den Wissenschaftler des US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) entwickelt haben, erfordert nur eine einzelne Blutprobe, die vor Beginn der Therapie entnommen wird. Die Blutprobe wird im Labor mit Artemisinin exponiert, um später die Überlebensraten der Erreger zu bestimmen.

Das Ergebnis liegt bereits nach 72 Stunden vor, und wie Benoit Witkowski vom Institut Pasteur in Phnom Penh jetzt mitgeteilt hat, bestand eine gute Übereinstimmung mit den Ergebnissen früherer klinischer Testreihen, die einen mehrtätigen Klinikaufenthalt der Patienten erforderten und deshalb zum Screening der Malaria-Resistenz kaum geeignet waren.

Der zweite Test, der vor allem wissenschaftlichen Zwecken dienen soll, ist aufwendiger. Die Parasiten werden zunächst im Labor kultiviert, dann werden die Entwicklungsstufen mittels Chemikalien „synchronisiert“. Am Ende liegen nur noch „junge“ Ringformen vor, an denen die Resistenzentwicklung am besten untersucht werden kann.
Dieser Test soll vor allem für die Entschlüsselung der Artemisinin-Resistenz und die Entwicklung neuer Medikamente genutzt werden. Diese würden dringend benötigt, wenn sich die Artemisinin-resistenten Parasiten ausbreiten sollten. Dies wird von den meisten Experten befürchtet, da zuletzt auch in Thailand, Burma und Vietnam Artemisinin-resistente Erreger beobachtet wurden. © rme/aerzteblatt.de
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MEDIZIN

Malaria: Warum Resistenzen in West-Kambodscha entstehen

Montag, 29. April 2013

Cambridge – Im Westen Kambodschas haben gleich drei verschiedene Populationen von Plasmodium falciparum, dem Erreger der Malaria tropica, Resistenzen gegen Artemisinin erworben, dem derzeitigen Standardmittel der Tropenkrankheit. Genetiker suchen nach dem verantwortlichen Gen – bisher erfolglos. Doch ihre Studie in Nature Genetics (2013; doi: 10.1038/ng.2624) liefert einen Katalog an genetischen Varianten, der es den Wissenschaftlern ermöglichen könnte, die weitere Ausbreitung der Artemisinin-Resistenzen zu beobachten.
Niemand weiß, warum Resistenzen gegen Malaria-Medikamente immer in den gleichen abgelegenen Gegenden im Westen Kambodschas entstehen, bevor sie sich über den Globus ausbreiten. Von dort kamen Ende der 1950er Jahre die ersten Berichte über ein Therapieversagen von Chloroquin. Dort entstanden auch die Resistenzen gegen Pyrimethamin und gegen Sulfadoxin, und vor fünf Jahren wurden in der Grenzregion zu Thailand auch die ersten Patienten gesehen, die auf eine Therapie mit Artemisinin vermindert ansprachen.
Seither herrscht bei der Weltgesundheitsorganisation eine Alarmstimmung, denn Artemisinin ist das derzeit letzte Medikament, das bei der Malaria tropica, die in Afrika und Südostasien endemisch ist, noch eine gute Wirkung zeigt. Dass die Sorge um eine Ausbreitung der Resistenz nicht unberechtigt ist, zeigt der Nachweis von resistenten Erregern in der Grenzregion zwischen Thailand und Myanmar (Burma) im Jahr 2012.
Um die Ausbreitung der Resistenzen näher beobachten zu können, hat das Team um Dominic Kwiatkowski vom Wellcome Trust Sanger Institute in Hinxton bei Cambridge in England die Genome von 825 verschiedenen P. falciparum-Isolaten aus Westafrika und Südostasien verglichen, wobei der Focus hier auf Kambodscha gelegt wurde.
Das Ziel, den Resistenzmechanismus zu ergründen, haben die Forscher nicht erreicht. Sie konnten jedoch eine Reihe von Einzelnukleotid-Polymorphismen beschreiben, an denen die resistenten Parasiten erkannt werden können. Sie schufen damit die Grundlage für einen Test, mit dem die zu befürchtende Ausbreitung des Erregers frühzeitig erkannt werden könnte.
Dank der Genanalysen konnten sie auch die Evolution der Resistenzen rekonstruieren: Interessanterweise fanden die Forscher nicht einen, sondern gleich drei unterschiedliche genetische Stammbäume, was die „Fruchtbarkeit“ der Urwaldregion für die Entstehung neuer Resistenzen unterstreicht. In den drei Stammbäumen wiesen die arteminisinresistenten Erreger nur geringe genetische Unterschiede auf. Die Ursprungsmutationen dürften deshalb noch nicht lange zurückliegen.
Warum ausgerechnet im Westen Kambodschas immer wieder neue Resistenzen entstehen, kann Kwiatkowski nicht erklären. Er vermutet, dass die Abgelegenheit der Region und die geringe Mobilität der Bevölkerung die „Inzucht“ der Malaria-Erreger gefördert haben könnte. Die Entwicklung der Artemisinin-Resistenz könnte sogar eine Nachwirkung des Khmer Rouge-Regimes sein, das die Mobilität einer dezimierten Bevölkerung stark einschränkte.
Letzte Reste der Khmer Rouge konnten sich bis Ende der 1990er Jahre im Westen Kambodschas halten. Diese Hypothese von Kwiatkowski ist allerdings sehr spekulativ. Letztlich bleibt es dabei, dass die Faktoren, die die Resistenzentwicklung in West-Kambodscha begünstigen, nicht bekannt sind. © rme/aerzteblatt.de



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http://www.20min.ch/wissen/news/story/Resistente-Malaria-breitet-sich-rasant-aus-10893989

DROHENDE KATASTROPHE

12. November 2013 11:08; Akt: 12.11.2013 12:06Print

Resistente Malaria breitet sich rasant aus

In Südostasien beobachten Forscher mit Sorge die Ausbreitung eines Malaria-Erregers, der gegen herkömmliche Arzneimittel resistent ist. Sie befürchten ein Übergreifen auf andere Regionen.

Die Wissenschaft hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte im Kampf gegen die Tropenkrankheit Malaria gemacht. Doch nun drohen diese Fortschritte zu verpuffen, wie ein am Dienstag veröffentlichter Bericht der Washingtoner Denkfabrik Centre for Strategic and International Studies (CSIS)warnt. An der von der Anopheles-Stechmücke übertragenen Malaria sterben jährlich 600'000 bis 1,2 Millionen Menschen.
Die meisten Todesopfer werden in Afrika gezählt. Doch derzeit wird es vor allem in den Ländern am Mekong-Fluss immer schwieriger, die ansteckende Krankheit adäquat zu behandeln. So seien erstmals 2003 im Grenzgebiet von Thailand und Kambodscha Erregerstämme aufgetaucht, die gegen das weltweit gegen Malaria eingesetzte Medikament Artemisinin resistent seien, schrieben die Experten.
Die gesteigerte Verfügbarkeit von Artemisinin sei einer der wichtigsten Gründe für die bemerkenswerten Erfolge bei der Bekämpfung der Malaria in jüngster Zeit, schreibt dieWeltgesundheitsorganisation (WHO). Der Wirkstoff wird aus den Blättern und Blüten des Einjährigen Beifusses gewonnen. In einem Kombi-Medikament verabreicht, reduziert er die Zahl der gefährlichen Plasmodium-Parasiten im Blut von Malariapatienten in den ersten drei Tagen der Behandlung. Der zweite Wirkstoff im Kombimedikament eliminiert anschliessend die restlichen Parasiten. Laut WHO wurden 2011 Kombimedikamente für insgesamt 278 Millionen Behandlungen in betroffene Länder geliefert. 2005 waren es erst 11 Millionen.
Katastrophale Folgen möglich
Inzwischen ist das Phänomen der Artemisinin-Resistenz auch in Vietnam, Burma und im Südwesten Chinas bestätigt worden. Sollte sich die Resistenz nach Indien oder Afrika ausbreiten, könne dies zu einer Gesundheitskatastrophe führen, da es bislang keine alternativen Anti-Malaria-Medikamente gebe, warnten die Autoren. Die WHO schlug in die gleiche Kerbe. Was derzeit wie eine örtliche Bedrohung aussehe, könne rasch ausser Kontrolle geraten und ernsthafte Folgen für die globale Gesundheit haben. Die Sterblichkeit durch Malaria könnte weltweit um 25 Prozent steigen.
Die Symptome der Malaria sind hohes, wiederkehrendes Fieber, Schüttelfrost, Beschwerden des Magen-Darm-Trakts und Krämpfe. Besonders bei Kindern kann die Krankheit rasch zu Koma und Tod führen.
http://www.kn-online.de/In-Ausland/Panorama/Veraenderte-Malaria-Erreger-erhoehen-Krankheitsgefahr


Veränderte Malaria-Erreger erhöhen Krankheitsgefahr

Von Deutsche Presse-Agentur dpa | 
Veränderte Malaria-Erreger könnten eine natürliche Widerstandskraft gegen die Krankheit austricksen. Das haben Forscher aus den USA mit Hilfe von Genstudien herausgefunden.
Veränderte Malaria-Erreger erhöhen das Erkrankungsrisiko.
Veränderte Malaria-Erreger erhöhen das Erkrankungsrisiko.
© Narong Sangnak
Washington. Bei den Erregern handelt es sich um Parasiten namens Plasmodium vivax. Sie sind Verursacher der Malaria tertiana, bei der regelmäßig Fieberschübe auftreten. Die Erreger können sich in der Leber verstecken und die Patienten später erneut krank machen. Ihre Erkenntnisse wollten die Experten aus den USA an diesem Freitag auf einem Kongress für Tropenmedizin in Washington vorstellen.
Menschen, denen ein bestimmtes Eiweiß auf den roten Blutkörperchen fehlt, gelten eigentlich als geschützt. Sie werden als Duffy-negativ bezeichnet. Doch in den vergangenen fünf Jahren beobachteten Forscher, dass Afrikaner und Südamerikaner mit diesem Bluttyp dennoch an Malaria tertiana erkrankten, hieß es in einer Kongress-Mitteilung.
Rund 95 Prozent der Bevölkerung in Ländern südlich der Sahara gilt als Duffy-negativ. Fehlt dieses Eiweiß, können die Parasiten die roten Blutkörperchen nicht entern und sich nicht vermehren. Krankheitssymptome bleiben aus. "Wir haben bislang unbekannte Gen-Mechanismen in Plasmodium-vivax-Parasiten entdeckt, die ihnen andere Möglichkeiten eröffnen könnten, in rote Blutzellen einzudringen", sagte Peter Zimmermann von der Case-Western Reserve University in Cleveland (US-Staat Ohio) laut Mitteilung. Dies könnte erklären, warum Menschen ohne Duffy-Eiweiß dennoch an Malaria erkranken. Den Angaben zufolge ist noch unklar, ob es sich um ein neues Phänomen handelt oder um eines, das erst jetzt entdeckt wurde.
An der Vivax-Malaria sterben nicht so viele Menschen wie an der gefährlicheren Malaria tropica (Erreger Plasmodium falciparum). Die Zahl der von einer Ansteckung bedrohten Menschen weltweit wird jedoch bei beiden Formen als annähernd gleich eingeschätzt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten im Jahr 2010 rund 220 Millionen Menschen an einer der verschiedenen Malaria-Formen, etwa 660 000 Patienten starben an den Folgen. Die Tropenkrankheit wird durch den Stich von Anopheles-Mücken übertragen.
Zimmermann und Kollegen untersuchten für ihre Studien unter anderem das Erbgut von Plasmodien von der afrikanischen Insel Madagaskar, es handelte sich um 189 Proben. Bei mehr als der Hälfte der Parasiten lag ein Gen in doppelter Ausführung vor, das für das Eindringen in die roten Blutkörperchen verantwortlich ist. Bei Plasmodien aus Kambodscha stießen sie auf ein bisher unbekanntes Gen, das den Krankheitserregern die Zell-Invasion ermöglichen könnte. Zimmermann und Kollegen wollen ihre Ergebnisse demnächst im Fachjournal "PLoS Neglected Tropical Diseases" veröffentlichen.
Das Jahrestreffen der Amerikanischen Gesellschaft für Tropenmedizin und -hygiene (ASTMH) geht bis zum 17. November. Dort wurden auch WHO-Ziele für die Entwicklung von Malaria-Impfstoffen vorgestellt. Demnach sollen bis zum Jahr 2030 Impfstoffe auf dem Markt sein, die die Malaria-Fälle weltweit um 75 Prozent senken sollen. Derzeit würden 27 Produkte in klinischen Studien untersucht.
dpa











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