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Burscheid / Leverkusen.
Malaria bedroht die Indianer
ERSTELLT 08.11.2013
Auf den Behandlungsfahrten in die Dörfer kontrolliert die Ärztin Rozanne de Groot mit einem Ultraschallgerät eine schwangere Uranina.
Foto: Bilder: privat
Foto: Bilder: privat
Wenn am Samstag die gemeinsam vom bundesweiten Freundeskreis Indianerhilfe (FKI) und dem Kinderschutzbund Leverkusen initiierte Charity im Audi-Zentrum stattfindet, wird der FKI-Vorsitzende und Kardiologe, Dr. Bernhard Rappert, über die Situation der indigenen Uraninas im peruanischen Regenwald berichten. „Besonders tragisch ist die sehr bedenklich ansteigende Zahl der an Malaria erkrankten Ureinwohner“, sagte der in Leverkusen praktizierende und in Burscheid beheimatete Mediziner im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“. Seit 2009 hat es einen derartig heftigen Anstieg nicht mehr gegeben.
Einer der Hauptgründe liegt in der überdurchschnittlichen Mückenplage in diesem Jahr. „Das ist eine besondere Herausforderung für unsere medizinischen Kräfte vor Ort. Zum Glück für die Uraninas ist seit Anfang des Jahres unsere Ärztin, Rozanne de Groot, vor Ort“, so Rappert. Die 28-jährige Holländerin aus Groningen ist seit März am Rio Chambira. Zu dieser Zeit übernahm sie die vom Verein gegründete „Clinica Tucunaré“ samt Kindergarten mit Vorschulcharakter von ihrer Vorgängerin, Louise Rech.
Die Indianerhilfe
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Rozanne de Groot bleibt für zwei Jahre. Mit von der Partie ist ihr peruanischer Lebensgefährte Luis Córdova Núnez del Prado (31). Rappert: „Luis hat sich sofort bereit erklärt, wichtige organisatorische Arbeiten zu übernehmen.“ Dazu zählt unter anderem auch die Fortsetzung der Kampagne „Geburtsurkunden und Ausweise“. Die Dokumente dienen der Legalisierung der Ureinwohner, damit sie die vollen Rechte des Staates Peru in Anspruch nehmen können. Ebenso unterstützt er die diesjährige Umorganisation der Klinik samt Neubau des Schwesternhauses: Innerhalb der Klinik wurden jüngst das Labor und Materiallager in einen anderen Trakt verlegt, um mehr Platz für den Empfang und die Versorgung der Patienten zu schaffen. Die entsprechende Mail von Rozanne de Groot spricht für sich: „Gib mir einen Hammer, Nägel, Holz und fertig ist die neue Klinik.“
Mit den zu Sanitätern (Promotoren genannt) ist die Ärztin sowohl in der Klinik als auch in den über 30 verstreut liegenden Dörfern am Rio Chambira vor allem für die medizinische Betreuung verantwortlich. Dazu zählen neben der Prävention die Behandlung von Malaria, Tuberkulose, Geburtshilfe, Harnwegsinfektionen oder plötzlich auftauchende Abszesse am Körper. Auch Schlangenbisse gilt es zu behandeln.“ Die gesamte Entwicklung im Regenwald bereitet große Sorge. Rapperts Appell angesichts des Klimawandels und Raubbaus vor allem ökonomisch orientierter Holzfirmen sowie Erdölunternehmen im Regenwald: „Wenn wir uns nicht verstärkt für die Ureinwohner einsetzen, verelenden die Stämme.“
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