Donnerstag, 4. Dezember 2014

Malaria Ist die Ausbreitung der Malaria ein nicht beeinflussbares Naturphänomen?

http://www.indianerhilfe.de/4-20/Malaria.htm

Malaria

Ist die Ausbreitung der Malaria ein nicht beeinflussbares Naturphänomen?


Die nachfolgenden Zeilen stützen sich auf einen Artikel von Prof. Dr. Diesfeld, dem Direktor des Tropeninstitutes der Universität Heidelberg.

Die Malaria ist eine fieberhafte Infektionskrankheit, die durch Stechmücken der Gattung Anopheles von Mensch zu Mensch übertragen wird. Ihre Erreger sind parasitische Einzeller der Gattung Plasmodium, denen der Mensch als Zwischenwirt und Anpoheles als Endwirt dient. Es gibt vier Arten von Plasmodien; die gefährlichste ist Plasmodium falciparum. Sie verursacht die Malaria tropica, die bei Menschen ohne erworbene Teilimmunität oft tödlichImprägnierung einer Hütte mit einem Chrysanthemenextraktverläuft. Die Parasiten befallen die roten Blutkörperchen, die an der Innenschicht der feinen Adern und der inneren Organe kleben bleiben und verklumpen. Dies und der Zerfall der der Blutkörperchen führen zu Sauerstoffmangel der Organe, vor allem des Gehirns. Zudem fällt der Blutzucker, der Säure-Basen-Haushalt im Blut verschiebt sich, und Zellmembranstörungen können ein Koma, Lungenschäden oder Nierenversagen auslösen. Eine Malaria in der Schwangerschaft gefährdet die Mutter und das Kind, Blutarmut, eine Fehlgeburt und ein Minderwuchs des Neugeborenen können die Folge sein.

Der Endwirt und Überträger der Plasmodien und damit der Malaria auf den Menschen sind ausschließlich die weiblichen Stechmücken der Gattung Anopheles. Damit ihre Eier reifen, müssen sie Blut saugen. Wenn sie dabei mit Malaria infizierte Menschen stechen, können sie geschlechtliche Stadien (Gametozyten) der Plasmodien aufnehmen , die sich in ihrem Magen vermehren. Daraus entwickelt die Mücke die Sporozoiten, jenes Stadium in der Entwicklung der Parasiten, das neue Infektionen bei Menschen verursacht. Ein Saugakt der Mücke genügt für die Entwicklung von ca. 100 Eiern, die nach 2 - 3 Tagen abgelegt werden.

Ob sich die Malaria ausbreitet, hängt deshalb entscheidend davon ab, inwieweit die Anopheles-Mücke für sie günstige Umweltbedingungen (z. B. stehendes Wasser) vorfindet. Doch nicht nur die Zahl der Mückenbiotope ist wichtig, entscheidend ist auch die Zahl der dort lebenden Menschen. Mit zunehmendem Bevölkerungsdruck verbessern sich die Voraussetzungen für diese Stechmücken; die Malaria breitet sich daher weiter aus. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Bevölkerungszunahme und Bevölkerungsbewegungen größeren Ausmaßes, Kriege, die landwirtschaftliche Entwicklung, Bewässerungsmaßnahmen, Entwaldung usw.

In dichten dunklen Regenwäldern ist (bzw. war) die Bevölkerungsdichte einst so gering, dass dort keine Malaria-Erreger zirkulieren können. Die Bewohner solcher Gebiete sind daher von der Malaria relativ selten betroffen... Das Abholzen der Wälder, die Gewinnung von Ackerland und Straßenbau brechen diese malariaabweisenden Biotope jedoch auf. Wenn dann mit Parasiten infizierte Menschen einwandern und sich Anopheles-Mücken einnisten, kann sich die Malaria endemisch ausbreiten.
Bekämpfung der Malaria: Die systematische Einführung des Insektenvernichtungsmittels DDT Mitte des 20. Jhdts. war zunächst sehr erfolgreich. Doch nahm die Resistenz gegen dieses Gift weltweit rasch zu, so dass dieses Mittel unter anderem (!) wegen zunehmender Wirkungslosigkeit nicht mehr eingesetzt wurde und alle von der WHO geförderten Vor der Sprühaktion wird die Habe aus dem Haus getragennationalen Programme aufgegeben wurden. Seither ist die einzig systematisch propagierte und großräumig verwendete Vorbeugemaßnahme der Schutz der Schlafstellen mit Moskitonetzen. Die Netze werden heute, nachdem weltweit gute Erfahrungen damit gemacht wurden, auch von uns mit synthetischen Pyrethroiden imprägniert, einem Insektengift, das die Mücke mit ihren Fußpolstern aufnimmt, wenn sie sich auf das Moskitonetz setzt, unter dem - quasi als Köder - der Mensch schläft. Mit diesem aus Chrysanthemenextrakt synthetisierten Insektenvernichtungsmittel werden zudem die Hütten der Urarinas besprüht. Dies sowie auch die konsequente Behandlung der Malariakranken stellt eine wirksame Bekämpfung der Malaria dar. Einer Erkrankung, die früher bei den Urarinas nicht endemisch war und gegen die sie keine wirksame eigene Medizin besitzen.

Durch Ihre Mithilfe, mit staatlicher Unterstützung und durch den unermüdlichen und konsequenten Einsatz unserer Mitarbeiter ist es mittlerweile gelungen, die Zahl der Malariafälle deutlich zu senken. Mehr über diesen Erfolg lesen sie hier.

Erfolge im Kampf gegen die Malaria

Malaria hat von allen Tropenkrankheiten die größte Häufigkeit und ist somit in Ländern der Dritten Welt ein schwerwiegendes Problem: Weltweit erkranken jährlich etwa 250 Millionen Menschen an dieser Krankheit; bis zu 1,2 Million Menschen sterben pro Jahr, wobei etwa jeder zweite Tote ein Kind unter fünf Jahren ist.
Am Rio Chambira, unserem Einsatzgebiet, ist die Malariaendemisch. Bei jeder Fiebererkrankung muss an die Malaria gedacht und eine Blutprobe (der sog. „dicke Tropfen“) angefertigt werden, um sie dann mikroskopisch auszuwerten. Alle Promotoren lernen die Anfertigung dieser speziellen Blutausstriche.
Es gibt nach wie vor keine Impfung gegen Malaria, die durch eine Stechmücke (Anopheles) übertragen wird. In einer nationalen Kampagne Perus wurde versucht, die Erkrankung zurückzudrängen.
Dazu wurden präparierte Moskitonetze verteilt und die Häuser mit Pflanzengift (für Mensch unschädlich) besprüht (fumigiert). Darüber haben wir mehrfach in unserenMitteilungen berichtet. Die Statistik der letzten 3 Jahre zeigt die deutlichen Erfolge, die wir damit erzielt und die selbst bei den Spezialisten in Iquitos Erstaunen und Bewunderung ausgelöst haben. Erfolge, die nur durch den Einsatz unserer Mitarbeiter möglich waren.

Aber auch durch Ihre finanzielle Hilfe, denn das Benzin für die langen Flussfahrten und die gesamte Logistik müssen vom Freundeskreis getragen werden. Es sind genau diese Gelder, die notwendig sind, um effizient arbeiten zu können; Gelder, die vom peruanischen Staat häufig fehlen.




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