Donnerstag, 25. Dezember 2014

Ärzte können mehr Ebola-Patienten das Leben retten

http://www.welt.de/gesundheit/article135736738/Aerzte-koennen-mehr-Ebola-Patienten-das-Leben-retten.html
Ärzte können mehr Ebola-Patienten das Leben retten
 In einem Behandlungszentrum in Sierra Leone überleben zwei Drittel der Patienten. Sie bekommen Antibiotika, Malaria-Medikamente und Schmerztabletten – was davon genau hilft, wissen die Ärzte nicht
 
Ärzte im Hastings-Ebola-Behandlungszentrum in der Nähe von Freetown, Sierra Leone. In diesem Zentrum überlebten zuletzt fast 70 Prozent der eingelieferten Patienten die Infektion mit dem Virus
Ärzte im Hastings-Ebola-Behandlungszentrum in der Nähe von Freetown, Sierra Leone. In
 diesem Zentrum überlebten zuletzt fast 70 Prozent der eingelieferten Patienten die Infektion
 mit dem Virus

"Wir scheinen nun Fortschritte in diesem Kampf zu machen", das ist die Botschaft
von Ärzten, die in Westafrika gegen Ebola im Einsatz sind. Das
veröffentlicht. Auf der Webseite des Magazins finden sich verschiedene
 aktuelle Berichte von Medizinern zur Lage im Seuchengebiet – und besonders 
einer dieser Berichte gibt Anlass zur Hoffnung.

Der Bericht stammt aus dem Ebola-Behandlungszentrum in der Hastings Police Training School in der Nähe von Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone. Dort überleben inzwischen fast 70 Prozent der Patienten ihre Infektion mit dem Virus. Die Ärztin Kathryn Jacobsen von der George Mason University in Fairfax, im US-Bundesstaat Virginia, hat eine Fallstudie aus diesem Behandlungszentrum vorgelegt.
Von 581 Patienten überlebten 398 die Infektion
Jacobsen berichtet darin von 581 Patienten, die seit Ende September in das Behandlungszentrum gebracht worden waren. Bei 38 Menschen konnten die Ärzte nach der Einlieferung nur noch den Tod feststellen, sie waren auf dem Weg in das Zentrum gestorben. Die anderen Patienten hatten meist seit drei bis vier Tagen Symptome der Viruserkrankung, sie fieberten, litten an Erbrechen und Durchfall, Schmerzen in Muskeln, Gliedern und Kopfweh.
Die Ärzte behandelten alle Patienten nach einem Plan, den sie im Zentrum selbst erstellt haben, und den Kathryn Jacobson in ihrem Bericht detailliert beschreibt. Die Kranken bekamen demnach unter anderem Antibiotika, Malariamedikamente, Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen und intravenöse Nährstoffe. Alle zwölf Stunden erhalten sie 400 Milligramm Ibuprofen gegen ihre Schmerzen. Sie durften so viel Saft trinken, wie sie wollten, auch eine spezielle Lösung gegen ihre Austrocknung gaben die Ärzte den Kranken.
Was aus diesem Mix aus Medikamenten den Menschen helfe, dass wissen die Ärzte nicht, schreiben sie. Sie wissen nur, dass weitaus weniger Patienten sterben. Sie konnten 398 Patienten geheilt entlassen, nach durchschnittlich zwei Wochen im Behandlungszentrum. 183 Patienten überlebten die Krankheit trotz der Behandlung nicht, meist starben sie am dritten oder vierten Tag im Zentrum. Das ergibt eine Sterberate von 31 Prozent – die Opfer eingerechnet, die schon auf dem Weg zu den Ärzten verstorben waren.
Ein Grund für "vorsichtigen Optimismus"
Die Todesrate ist damit deutlich niedriger als die 74 Prozent, von denen Ärzte aus einem anderen Behandlungszentrum im Osten von Sierra Leone berichtet hatten. Diese Ergebnisse seien ein Grund für "vorsichtigen Optimismus", sagte ein Autor des früheren Berichts, Daniel Bausch von der Tulane University in New Orleans.
Foto: REUTERSPatienten, die eine Ebola-Infektion überstanden haben, erholen sich im Behandlungszentrum Hastings in Sierra Leone
Es gibt keine spezifischen Arzneimittel oder Impfstoffe, deren Wirksamkeit im Kampf gegen Ebola bewiesen ist. Jedoch stehen einige experimentelle Medikamente bereit, um getestet zu werden. Ärzte hatten zuletzt damit begonnen, dass Blut von Ebola-Überlebenden zu nutzen, um neue Verdachtsfälle in Afrika zu behandeln.
Die Ebola-Epidemie in Westafrika begann im vergangenen Dezember in Guinea. Die ersten Fälle wurden dort allerdings erst im Frühling erkannt. Mittlerweile haben sich nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation knapp 20.000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Mehr als 7500 Menschen starben an Ebola, die meisten davon in Liberia, Guinea und Sierra Leone.






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