Freitag, 6. September 2013

Das perfekte Mückengift

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100 Gründe, Thüringen zu lieben: Das perfekte Mückengift

  • Eine Mücke saugt Blut aus dem Arm eines Mannes. Foto: dpaEine Mücke saugt Blut aus dem Arm eines Mannes. Foto: dpa
Gera. Der Bacillus thuringiensis könnte helfen, die tödliche Malaria auszurotten.
Die einen spannen Fliegengitter vor ihre Fenster, andere sprühen und salben sich ein, dritte entzünden Kerzen mit Citronella-Duft, vierte installieren hochfrequente Piepser.
Doch wirklich effektiv gegen eine anhaltende Mückenplage hilft nur eines - und das ist der Bacillus thuringiensis.
Seit Jahren schon wird dieses Bakterium in Süddeutschland zur Bekämpfung von Schnaken eingesetzt. Eigens dafür hat sich eine Kommunale Aktionsgemeinschaft gebildet. Ihr gehören 102 Städte und Dörfer an.
Hunderte Helfer ziehen jeden Sommer entlang des Rheins und seiner Zuflüsse. Sie verstreuen in den Brutgebieten der Mücken Sand, der mit dem Bacillus thuringiensis versetzt ist. Mit BTwie man kurz und bündig sagt.
Das Gift zerstört nicht nur die Darmwand der Mückenlarven. Es soll zudem für Pflanzen und Wirbeltiere unschädlich sein. Da BT biologisch abbaubar ist, taugt es offenbar zum perfekten Mückengift.

Seinen Thüringer Namen verdankt das Bakterium seiner Entdeckung. Im Jahre 1909 erfuhren Berliner Wissenschaftler davon, dass in einer Thüringer Mühle die Raupen der dortigen Mehlmotten an einer merkwürdigen Schlafsucht litten.
Sie untersuchten die Motten, entdeckten das Bakterium und verpassten ihm in Erinnerung an den Entdeckungsort einen Thüringer Beinamen.
Bis zu 95 von 100 Larven sollen den BT-Einsatz nicht überleben, berichten die süddeutschen Schnaken-Bekämpfer. Mittlerweile hat sich ihr Erfolg bis nach Westafrika herumgesprochen.
Betreut von der Universität Heidelberg soll BT schon bald in Burkina Faso zum Einsatz kommen. Die große Hoffnung dabei: Das Thüringer Bakterium hilft, die Malaria einzudämmen. Dieser Krankheit fallen jährlich Tausende zum Opfer.

Mirko Krüger 06.09.13 TA



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