Freitag, 12. Dezember 2014

"Wir waren langsam" – WHO räumt Fehler ein- Angstmache um Ebola

Kommentar:
Es ist eine Geschichte der Angstverbreitung, die hier geschrieben wird. Wie andere Berichte zeigen, ist die Ebola-Krise eine zielgerichtete Aktion. Gibt es denn überhaupt einen Ebola-Virus?  Wenn es ihn nicht gibt, woran sterben dann die Menschen? Man wir wohl einmal fragen dürfen.
W.St.
DIE WELT

http://www.welt.de/gesundheit/article135254954/Wir-waren-langsam-WHO-raeumt-Fehler-ein.html?wtrid=socialmedia.socialflow....socialflow_twitter

"Wir waren langsam" – WHO räumt Fehler ein

Der Vorwurf wiegt schwer: Als Hauptgrund für die irrwitzige Ausbreitung des Ebola-Virus in Westafrika sehen Kritiker die zögernde Reaktion der WHO. Nun gibt die Weltgesundheitsorganisation Fehler zu.


„Wir haben nicht gesehen, was sich vor unseren Augen entwickelt hat.“ Die WHO hätte nicht rasch genug auf den Ebola-Ausbruch reagiert, gab die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan zu

"Wir haben nicht gesehen, was sich vor unseren Augen entwickelt hat." Die WHO hätte nicht rasch genug auf den Ebola-Ausbruch reagiert, gab die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan zu

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals eingeräumt, zu langsam auf die Ausbreitung des Ebola-Virus in Westafrika reagiert zu haben. "Es ist fair zu sagen, dass die Welt, einschließlich der WHO, nicht gesehen hat, was sich entwickelte, was vor unseren Augen passieren würde", sagte WHO-Direktorin Margaret Chan dem britischen Sender BBC. Zuvor hatte die WHO mitgeteilt, das Virus breite sich weiter aus.In Anbetracht der Tatsache, dass Ebola eine "alte Krankheit" sei, sei die Reaktion zu langsam gewesen, sagte Chan. "Im Nachhinein kann ich Ihnen sagen: Wir hätten eine viel, viel bessere Reaktion haben können."Die WHO war dafür scharf kritisiert worden, zu spät den Ernst der Lage erkannt zu haben. Außerdem wurde ihr vorgeworfen, zu bürokratisch und unter dem Einfluss der Politik zu handeln. Kritiker sehen das Zögern als Hauptgrund für die rasante Ausbreitung des Erregers.In Genf eröffnete Chan am Mittwoch eine zweitägige Konferenz zur Ebola-Epidemie. Dort wollten sich die Delegierten mit der Frage befassen, wie die Gesundheitssysteme in den besonders betroffenen westafrikanischen Ländern Sierra Leone, Liberia und Guinea gestärkt werden könnten.


WHO-Generaldirektorin Margaret Chan
WHO-Generaldirektorin Margaret Chan

Virus war bereits entfesselt

Die Epidemie habe mit dem Tod eines Jungen in Guinea vor einem Jahr begonnen, sagte Chan bei der Konferenz. Doch als sich das Virus ausbreitete, sei bei mehreren Infizierten fälschlich Cholera oder das Lassa-Fieberdiagnostiziert worden. Als schließlich am 21. März offiziell Ebola festgestellt wurde, sei das Virus bereits entfesselt gewesen, sagte Chan.
Sie führte dies unter anderem auf den Ärztemangel in den betroffenen Ländern zurück. Es müsse nach Wegen gesucht werden, die Zahl der Ärzte zu erhöhen, sagte sie vor den Delegierten. Zudem müsse dafür gesorgt werden, dass Kliniken stets Strom und fließendes Wasser hätten.
Chan warnte zudem vor falschem Optimismus: Das Virus verbreite sich in Westafrika noch immer schneller, als es bekämpft werden könne. Das Risiko für die Welt bleibe bestehen, solange die Epidemie andauere.

Krankheitsherd brennt weiter

Laut WHO grassiert das Virus noch immer in großen Teilen von Sierra Leone, Guinea und Liberia. Der UN-Koordinator des Einsatzes gegen die Krankheit, David Nabarro, sagte in Genf, der Krankheitsherd "brennt weiter im Westen Sierra Leones und in Teilen des Landesinnern von Guinea". Es bedürfe in diesen Regionen mehr ausländischer Helfer, mehr Betten und mehr Behandlungszentren. "Wir können nicht ruhen", sagte Nabarro und warnte vor einem Nachlassen des internationalen Einsatzes.
Was Ebola so gefährlich macht


Beim schlimmsten Ausbruch des Virus seit seiner Entdeckung starben bisher mehr als 6330 Menschen, fast alle in Sierra Leone, Guinea und Liberia. Laut WHO hat Sierra Leone inzwischen Liberia als Land mit den meisten Infektionen überholt.
Nabarro würdigte, dass sich Sierra Leone dem WHO-Ziel nähere, 70 Prozent der Ebola-Patienten zu isolieren und 70 Prozent der hochansteckenden Leichen sicher zu begraben. In den kommenden Wochen sollten zudem Hunderte weitere Betten verfügbar werden.

Arzt in Sierra Leone geheilt

Aus Sierra Leone gab es zudem gute Nachrichten, als die Behörden meldeten, dass erstmals ein an Ebola erkrankter Arzt nach einer Behandlung im Land geheilt wurde. Der 32-jährige Armeeoffizier war am 26. November positiv getestet worden, wurde nun jedoch aus der Behandlung östlich der Hauptstadt Freetown entlassen, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten.
Der Zustand eines mit Ebola infizierten italienischen Arztes, der in Rom behandelt wird, verbesserte sich leicht, wie das Spallanzani-Krankenhaus über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Der 50-Jährige hatte sich bei seinem Einsatz für die Organisation Emergency in Sierra Leone infiziert.
Chefredakteurin Nancy Gibbs auf der Webseite des Magazins die Wahl.
"Der Rest der Welt kann ruhig schlafen, weil eine Gruppe von Männern und Frauen bereit ist, aufzustehen und zu kämpfen", fügte Gibbs hinzu. "Ebola ist ein Krieg und eine Warnung. Das weltweite Gesundheitssystem ist nirgendwo stark genug, um uns vor einer Infektionskrankheit zu schützen."
Das medizinische Personal ist bei der Behandlung von Ebola-Patienten einem hohen Risiko ausgesetzt. Das Virus wird durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten übertragen. Viele Ärzte und Krankenschwestern steckten sich in dem betroffenen Gebiet in Westafrika an, aber auch bei der Behandlung von Ebola-Patienten in den USA und Europa.

Das Ebola-Virus
  • Symptome
  • Sterblichkeit
  • Medikamente
  • Ursprung und Übertragung
  • Verbreitung und Name
  • Ebola in Europa

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