Ärzte
können mehr Ebola-Patienten das Leben retten
In einem Behandlungszentrum in Sierra Leone überleben zwei Drittel der Patienten. Sie bekommen Antibiotika, Malaria-Medikamente und Schmerztabletten – was davon genau hilft, wissen die Ärzte nicht
Ärzte im
Hastings-Ebola-Behandlungszentrum in der Nähe von Freetown, Sierra Leone. In
diesem Zentrum
überlebten zuletzt fast 70 Prozent der eingelieferten Patienten die Infektion
mit dem Virus
"Wir scheinen
nun Fortschritte in diesem Kampf zu machen", das ist die Botschaft
von Ärzten, die in
Westafrika gegen Ebola im Einsatz sind. Das
veröffentlicht. Auf der Webseite des Magazins finden
sich verschiedene
aktuelle Berichte von Medizinern zur Lage im
Seuchengebiet – und besonders
einer dieser Berichte gibt Anlass zur Hoffnung.
Der
Bericht stammt aus dem Ebola-Behandlungszentrum in der Hastings Police Training
School in der Nähe von Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone. Dort
überleben inzwischen fast 70 Prozent der Patienten ihre Infektion mit dem
Virus. Die Ärztin Kathryn Jacobsen von der George Mason University in Fairfax,
im US-Bundesstaat Virginia, hat eine Fallstudie aus diesem Behandlungszentrum
vorgelegt.
Von 581 Patienten
überlebten 398 die Infektion
Jacobsen berichtet darin von 581
Patienten, die seit Ende September in das Behandlungszentrum gebracht worden
waren. Bei 38 Menschen konnten die Ärzte nach der Einlieferung nur noch den Tod
feststellen, sie waren auf dem Weg in das Zentrum gestorben. Die anderen
Patienten hatten meist seit drei bis vier Tagen Symptome der Viruserkrankung,
sie fieberten, litten an Erbrechen und Durchfall, Schmerzen in Muskeln,
Gliedern und Kopfweh.
Die Ärzte behandelten alle
Patienten nach einem Plan, den sie im Zentrum selbst erstellt haben, und den
Kathryn Jacobson in ihrem Bericht detailliert beschreibt. Die Kranken bekamen
demnach unter anderem Antibiotika, Malariamedikamente, Mittel gegen Übelkeit
und Erbrechen und intravenöse Nährstoffe. Alle zwölf Stunden erhalten sie 400
Milligramm Ibuprofen gegen ihre Schmerzen. Sie durften so viel Saft trinken,
wie sie wollten, auch eine spezielle Lösung gegen ihre Austrocknung gaben die
Ärzte den Kranken.
Was aus diesem Mix aus Medikamenten
den Menschen helfe, dass wissen die Ärzte nicht, schreiben sie. Sie wissen nur,
dass weitaus weniger Patienten sterben. Sie konnten 398 Patienten geheilt
entlassen, nach durchschnittlich zwei Wochen im Behandlungszentrum. 183
Patienten überlebten die Krankheit trotz der Behandlung nicht, meist starben
sie am dritten oder vierten Tag im Zentrum. Das ergibt eine Sterberate von 31
Prozent – die Opfer eingerechnet, die schon auf dem Weg zu den Ärzten
verstorben waren.
Ein Grund für
"vorsichtigen Optimismus"
Die Todesrate ist damit deutlich
niedriger als die 74 Prozent, von denen Ärzte aus einem anderen
Behandlungszentrum im Osten von Sierra Leone berichtet hatten. Diese Ergebnisse
seien ein Grund für "vorsichtigen Optimismus", sagte ein Autor des
früheren Berichts, Daniel Bausch von der Tulane University in New Orleans.
Foto: REUTERSPatienten, die eine
Ebola-Infektion überstanden haben, erholen sich im Behandlungszentrum Hastings
in Sierra Leone
Es gibt keine spezifischen
Arzneimittel oder Impfstoffe, deren Wirksamkeit im Kampf gegen Ebola bewiesen
ist. Jedoch stehen einige experimentelle Medikamente bereit, um getestet zu
werden. Ärzte hatten zuletzt damit begonnen, dass Blut von Ebola-Überlebenden
zu nutzen, um neue Verdachtsfälle in Afrika zu behandeln.
Die Ebola-Epidemie in Westafrika
begann im vergangenen Dezember in Guinea. Die ersten Fälle wurden dort
allerdings erst im Frühling erkannt. Mittlerweile haben sich nach Schätzungen
der Weltgesundheitsorganisation knapp 20.000 Menschen mit dem Virus angesteckt.
Mehr als 7500 Menschen starben an Ebola, die meisten davon in Liberia, Guinea
und Sierra Leone.
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