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Spielende Kinder in Conakry, Guinea: Malaria ist insbesondere für Kleinkinder gefährlich
Malaria ist die häufigste Todesursache von Kleinkindern in Guinea. Während mit aller Kraft gegen die Ebola-Epidemie im Land vorgegangen wird, kann sich die Tropenkrankheit wieder stärker ausbreiten.
Malaria in Westafrika: Der vergessene Killer
Offiziell sind in
Guinea in diesem Jahr weniger Menschen an Malaria erkrankt als im Jahr zuvor -
um 40 Prozent ist die Zahl gesunken. Das sei jedoch keine gute Nachricht, sagt
Bernard Nahlen von der US-amerikanischen Regierungsinitiative gegen die
Tropenkrankheit. Denn mit allergrößter Wahrscheinlichkeit spiegelt diese Zahl
keinen echten Rückgang wider. Der Grund: Die Menschen hätten Angst, zum Arzt
oder in ein Krankenhaus zu gehen. Oder sie werden dort nicht aufgenommen, weil
es keine Kapazitäten gibt. Die Ebola-Epidemie in dem westafrikanischen Land und
den Nachbarstaaten Sierra Leone und Liberianimmt die ohnehin knappen medizinischen Ressourcen vor
Ort voll in Anspruch.
Es sei anzunehmen,
dass inmitten der Ebola-Epidemie mehr Menschen an Malaria sterben als in den
Jahren zuvor, sagt Nahlen. Und die meisten davon seien Kleinkinder. Laut dem Malaria-Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es 2013 in Guinea mehr als
210.000 bestätigte Malaria-Fälle. Die Zahl der nicht per Laboruntersuchung
bestätigten Fälle wird jedoch weitaus höher geschätzt. Gefährlich ist Malaria
insbesondere für Kleinkinder. Bei den Kindern, die noch vorm fünften Lebensjahr
sterben, ist Malaria laut WHO die häufigste Todesursache - die Krankheit ist
für jeden vierten Todesfall verantwortlich.
Malaria-Medikamente verteilt
Im Rahmen der
US-Initiative gegen Malaria, die sich unter anderem auf Guinea konzentriert,
versuchen Experten nun zu ergründen, wie stark sich die Tropenkrankheit derzeit
im Land ausbreitet. Ohne entsprechende Schutzkleidung sollen Helfer keine
Malaria-Tests bei Kranken mehr durchführen - da sie dafür Blutproben
untersuchen müssen und Ebola durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines
Infizierten übertragen werden kann.
Es habe einige
Erfolge im Kampf gegen Malariagegeben, sagt Nahlen. In Guinea waren gerade
landesweit Moskitonetze verteilt worden; die Stechmücken können den
Malaria-Erreger übertragen. Dann begann die Ebola-Epidemie. Im benachbarten
Liberia wurde die Verteilung von zwei Millionen Netzen wegen dieses Ausbruchs
verschoben.
In Sierra Leona
hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen jetzt 1,5 Millionen Packungen von
Anti-Malaria-Mitteln verteilt, damit sich die Menschen während der Hauptsaison
der Krankheit schützen können. Eine zweite Aktion ist schon in Planung.
"Die meisten
Menschen kommen zu Ebola-Behandlungszentren und denken, sie haben Ebola -
tatsächlich sind sie aber an Malaria erkrankt", sagt Patrick Robataille,
der für Ärzte ohne Grenzen in Sierra Leones Hauptstadt Freetown arbeitet.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-epidemie-schwangere-und-kranke-finden-kaum-noch-hilfe-a-989659.html
Frau in Monrovia, Liberia:
"Das ist nicht nur ein Ebola-Ausbruch.
Es ist ein humanitärer Notfall"
Wegen der Ebola-Epidemie ist die allgemeine medizinische
Versorgung in den betroffenen Ländern schlechter denn je.
Menschen erliegen behandelbaren Krankheiten. Babys,
die durch einen Kaiserschnitt gerettet werden könnten,
sterben bei der Geburt.