Mittwoch, 8. April 2015

Systembiologie gegen Infektionen

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Systembiologie gegen Infektionen
8. April 2015, 11:03
Malaria, Tuberkulose, Salmonellen: ein neuer Forschungsansatz untersucht Infektionsprozesse bis auf Zellebene
Infektionskrankheiten wie MalariaTuberkulose und Salmonellen verbreiten sich immer stärker, und die Erreger werden zunehmend resistent gegen existierendeMedikamente. Untersuchungen, wie diese Erreger mit ihrem menschlichen Wirt in Verbindung kommen, sollen den Weg zu neuartigen Behandlungsmethoden ebnen.
Zu diesem Thema treffen sich internationale Experten der Infektions-, System- und Strukturbiologie zum ersten internationalen Symposium des neuen Forschungszentrum für strukturelle Systembiologie (CSSB) vom 9. bis 11. April im Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM).
Organismus in seiner Gesamtheit
Renommierte Experten aus verschiedenen Ländern werden erörtern, wie Methoden und Denkansätze der Systembiologie genutzt werden können, um den Infektionsprozess genauer zu verstehen. Systembiologie bezeichnet eine neue Forschungsausrichtung, mit der alle wesentlichen biologischen Prozesse in Organismen in ihrer Gesamtheit erfasst werden.
Das Symposium behandelt zudem mögliche biotechnologische Anwendungen und die Möglichkeiten, mit Hilfe der Systembiologie konventionelle Arzneimittel zu verbessern. "Mit der Fokussierung unseres ersten Symposiums auf Systeme in der Infektionsbiologie hebt das CSSB die Bedeutung interdisziplinärer Forschung hervor und bietet Wissenschaftlern eine Plattform, um Wissen auszutauschen und neue Wege in der Infektionsforschung zu entdecken", erklärt Matthias Wilmanns, Wissenschaftlicher Direktor des CSSB.
Das Symposium beleuchtet die zentrale Rolle systembiologischer Methoden und Ansätze für wissenschaftliche Erfolge in der Infektionsbiologie. "Die Systembiologie gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Identifizierung allgemeiner Zellmechanismen, die am Infektionsprozess beteiligt sind", erklärt Thomas Marlovits vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. In seiner Forschung untersucht er die molekularen Grundlagen des Sekretionssystems von Salmonellenbakterien.
Genomforschung und Infekte
Tim Gilberger (CSSB, BNITM) leitet eine Symposiumssitzung zur Benützung von Genom- und Proteom-Daten in der infektionsbiologischen Forschung. Gilberger selbst untersucht welche der 5200 Proteine des Malariaparasiten direkt an der Invasion und Transformation roter Blutzellen beteiligt sind. "Wenn wir die Hauptverantwortlichen in dieser funktionalen Kette identifizieren, liefert das neue Ansätze zur Bekämpfung von Malaria", erklärt Gilberger. (red/idw, derStandard.at, 8.4.2015)
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