Donnerstag, 20. Juni 2013

Malaria ist nicht besiegt

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ein-raetselhafter-patient-krank-nach-malaria-durch-medikamente-a-910752.html

Ein rätselhafter Patient: Gefährlicher Blutschwund

Ein junger Mann infiziert sich in Togo mit Malaria. Die Ärzte behandeln ihn vor Ort, seine Beschwerden bessern sich. Doch nach wenigen Tagen steigt das Fieber erneut, die Blutwerte verschlechtern sich. Eilig wird er nach London ausgeflogen.
Anopheles-Mücke sticht: Plasmodien im Blut lösen die Malaria ausZur Großansicht
Corbis
Anopheles-Mücke sticht: Plasmodien im Blut lösen die Malaria aus
Seit mehr als vier Monaten ist der 32-jährige Brite in Togo, als er in dem westafrikanischen Staat eine Klinik aufsucht. Er hat Fieber, fühlt sich schlapp und krank. Schnell finden die Ärzte heraus, dass er sich mit dem Erreger Plasmodium falciparum angesteckt hat, jenem einzelligen Parasiten, der die Malaria tropica auslöst. Eine Malaria-Prophylaxe hatte der Patient nicht eingenommen, und in Togo ist die Anopheles-Mücke verbreitet, die den Erreger überträgt. Im Blut des Patienten finden die Mediziner die Plasmodien.
Gegen die Infektion verabreichen die Ärzte zunächst Artemether. Der halbsynthetische Wirkstoff ist mit Artemisinin verwandt, das Plasmodien zuverlässig bekämpft und aus Einjährigem Beifuß gewonnen wird. Anschließend wechseln die Mediziner auf ein anderes Artemisinin-Kombinationspräparat, ihr Patient fühlt sich bereits besser.
Doch wenig später ist das Fieber wieder da, außerdem sind jetzt seine Gelenke geschwollen, der 32-Jährige leidet unter Atemnot. In einem Blutausstrich können die Mediziner unter dem Mikroskop keine Plasmodien mehr erkennen, doch der rote Blutfarbstoff Hämoglobin, der den Sauerstoff im Blut transportiert, ist deutlich abgefallen. In den folgenden Tagen geht es dem Patienten immer schlechter, er wird in ein Krankenhaus in der togoischen Hauptstadt Lomé verlegt. Auch dort können die Ärzte keine Malaria-Erreger als Ursache für den Fieberrückfall finden.
Fieber, Herzrasen, brauner Urin
Als der Hämoglobingehalt im Blut des Mannes auf gefährliche Werte sinkt, verschreiben die Ärzte in Lomé Antibiotika und lassen ihren Patienten nach London ausfliegen. Dort hat er nach wie vor Fieber mit 38,5 Grad Celsius, sein Herz rast, seine blassen Schleimhäute verraten die Blutarmut, unter der er leidet. Das Augenweiß wirkt gelblich, bei der Untersuchung stellen die britischen Ärzte fest, dass Leber und Milz größer sind als es normal wäre. Sein Urin ist dunkelbraun, berichten Joseph Jarvis und seine Kollegen vom Londoner Hospital for Tropical Diseases im Medizinjournal "The Lancet". Zusammengenommen weisen alle Symptome darauf hin, dass die roten Blutzellen sich massenhaft auflösen. Im Fachjargon spricht man von einer Hämolyse.
Tatsächlich messen die Ärzte in London einen noch niedrigeren Hämoglobinwert als ihre Kollegen zuletzt in Lomé, so niedrig, dass sie dem Mann Blutkonserven geben müssen.
Zwar können die britischen Mediziner im einfachen Blutausstrich unter dem Mikroskop keine Malaria-Erreger mehr erkennen. Allerdings können sie Plasmodien-DNA im Blut des Patienten nachweisen. Sie testen eine Reihe möglicher Auslöser der Hämolyse und schließen unter anderem aus, dass der Patient an Blutkrebs erkrankt ist oder eine Autoimmunerkrankung die Blutzellen zerstört.
Schließlich kommt als Ursache für die Hämolyse nur noch eine Nebenwirkung der Malaria-Medikamente in Frage, die der Patient bereits in Togo bekommen hatte.
Wirksame Therapie mit Fallstrick
In Gebieten, in denen die Malaria tropica endemisch ist, gelten Artemisinin-Kombinationspräparate mittlerweile als Mittel der ersten Wahl bei Infektionen mit Plasmodium falciparum. Auch in Europa würden die Wirkstoffe mehr und mehr eingesetzt, berichten die britischen Mediziner im "Lancet". Gerade in schweren Fällen seien die Mittel wertvoll, weil sie die Parasiten besonders schnell und effektiv beseitigen.
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Studien zu den Medikamenten hätten auch belegt, dass die Artemisinine grundsätzlich verträglich seien. Doch mittlerweile, so die Ärzte, mehren sich die Hinweise, dass die Hämolyse nach der Behandlung durchaus ein Problem bei europäischen Patienten sei, wenn ihnen die Wirkstoffe direkt in die Vene verabreicht werden.
Auch in einer belgisch-niederländischen Studie haben sieben von 68 Patienten (zehn Prozent), die mit einem weiteren artemisininverwandten Wirkstoff behandelt worden waren, anschließend eine schwere Hämolyse erlitten. In einer weiteren kleinen Studie war gar ein Viertel der Patienten betroffen. In allen Fällen gebe es keine andere Erklärung dafür, dass sich die roten Blutzellen massenhaft auflösten, so die britischen Ärzte - und fordern deshalb bei der Behandlung von Malaria-Patienten die schweren Nebenwirkung der Medikamente zu berücksichtigen.
Der 32-Jährige erholte sich schließlich in der Londoner Klinik von den Symptomen: Im Verlauf von sechs Tagen bekam er vier Bluttransfusionen. Nach einer Woche hatte er das Fieber überstanden, die Hämolyse stoppte. Die Ärzte konnten ihn gesund nach Hause entlassen.

Frage: Weshalb wir die Anwendung 

von Chlordioxidwasser nicht 

untersucht?


Malaria ist nicht besiegt
Video


Thailand:

 Die Malaria ist nicht besiegt

Trotz aller Erfolge gegen die Krankheit scheint der Erreger in Asien immer resistenter gegen die Medikamente zu werden…

Quelle: Arte


http://www.arte.tv/de/thailand-die-malaria-ist-nicht-besiegt/6956832,CmC=6956836.html

SAMSTAG, 29. SEPTEMBER 2012 UM 18.05 UHR - 05/10/12

Thailand: Die Malaria ist nicht besiegt

Von Nathalie Georges et Elsa Kleinschmager – ARTE GEIE - Frankreich 2012

Noch immer infizieren sich jedes Jahr über 215 Millionen Menschen mit der Malaria und noch immer sterben jedes Jahr 650 000 Frauen, Männer und Kinder an den Schwärmen einzelliger Parasiten, die ihnen Stechmücken in die Blutbahn injiziert haben. Mit 40 Prozent lebt fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Malaria-Risikozonen. Und die Erreger der Malaria zeigen sich immer resistenter gegen die Medikamente. 


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Zwei Milliarden Dollar investierte die Internationale Gemeinschaft letztes Jahr in den Kampf gegen die Ausbreitung der Malaria. Die Todesrate bei der Erkrankung ist seit dem Jahr 2000 zwar zurückgegangen, die Wissenschaftler aber zeigen sich sehr beunruhigt: Auch das heute effizienteste Medikament gegen die Malaria zeigt neuerdings Schwächen in Kambodscha, Myanmar, Vietnam und Thailand. Noch immer heilt es die Patienten, aber es dauert immer länger, bis die Parasiten im Blut besiegt sind.

Die ARTE Reporter waren in Mae Sot, im Westen Thailands an der Grenze zu Myanmar, in der « Shoklo Malaria Research Unit (SMRU) », einem der führenden Malaria-Forschungszentren der Welt. Hier behandeln Ärzte in fünf Kliniken viele tausend Patienten aus der Grenzregion, darunter auch Flüchtlinge aus Myanmar und viele Wanderarbeiter – gleichzeitig erforschen Wissenschaftler in den Labors der Kliniken die Entwicklung des Malaria-Erregers. Hier stellten sie auch die beunruhigende neue Resistenz des Parasiten fest.

Arte Reportage zeigt den Kampf der Ärzte und Wissenschaftler des SMRU um das Leben ihrer Patienten und ihren Kreuzzeug gegen die Malaria. 


ARTE Reportage
Freitag 5. Oktober 2012 um 10.40 Uhr
Keine Wiederholungen
(Frankreich, 2012, 52mn)
ARTE
Erstellt: 28-09-12
Letzte Änderung: 05-10-12


Mit Moskitonetzen geht es auch nicht nur:



Foto: UNICEF

Der kleine Abadias braucht Hilfe


Prudence Elekane, 29, liegt mit ihrem neun Monate alten Sohn Abadias im Krankenhaus von Bozum, einer Provinzstadt im Nordwesten der Zentralafrikanischen Republik. Der Kleine hat Malaria – schon zum zweiten Mal. Selbst nach fünf Tagen Behandlung hat Abadias immer noch Fieber. Niemand weiß, ob er überleben wird.

Prudence kennt und fürchtet die Malaria. Ihre ganze Familie ist immer wieder krank. Zu Hause gibt es leider nur ein einziges Moskitonetz. Das reicht nicht, um alle zu schützen. UNICEF verteilt die lebensrettenden Netze im ganzen Land. „Wenn nötig, gehen wir von Haus zu Haus und zeigen jedem, wie man das Netz aufhängt“, sagt Tanya Chapuisat, die Leiterin von UNICEF in der Zentralafrikanischen Republik.

Bitte helfen Sie mit, Kinder wie Abadias
zu schützen – Vielen Dank!
Foto: ©MHallahan/Sumitomo Chemical - Olyset¨ Net

Moskitonetze schützen - helfen Sie mit!

Der beste Schutz vor einem Mückenstich ist ein mit Insektiziden behandeltes Moskitonetz über dem Bett. Der für Menschen völlig unschädliche Wirkstoff bleibt über drei bis fünf Jahre in den Fasern wirksam und kann danach einfach wieder aufgefrischt werden.

UNICEF versorgt vor allem Schwangere und junge Mütter mit den Netzen - so können sie mit ihren Kindern ruhig und sicher schlafen. UNICEF ist der weltweit größte Abnehmer von Moskitonetzen und hat im Jahr 2010 Kinder in 30 Ländern versorgt. UNICEF stellt außerdem Schnelltests und wirksame Medikamente zur Verfügung.

In den letzten fünf Jahren hat UNICEF insgesamt 100 Millionen Netze verteilt. Über 900.000 Todesfälle konnten damit schon verhindert werden – Moskitonetze retten Leben!

Gemeinsam können wir die Malaria besiegen!


Mit Ihrer Unterstützung will UNICEF Kinder in neun besonders betroffenen afrikanischen Ländern schützen und bis 2012 zwei Millionen Moskitonetze an Familien verteilen. Außerdem will UNICEF acht Millionen Schnelltests und zwei Millionen Malaria-Tabletten zur Verfügung stellen, um die Diagnose und die Behandlung zu verbessern. 250.000 Kinder könnten so jedes Jahr gerettet werden.

Seien Sie dabei! Helfen Sie UNICEF, Kinderleben zu retten und der Malaria den Schrecken zu nehmen. Denn gerade für die ärmsten Familien in ländlichen Regionen Afrikas gibt es immer noch zu wenige Moskitonetze. Die Aufklärungsarbeit muss verstärkt werden. Und nur jedes zweite erkrankte Kind weltweit erhält die richtigen Medikamente.

Helfen Sie, Kinderleben zu retten


UNICEF-Pate werden = Gemeinsam mit Ihnen kann UNICEF Kinder wirksam vor Malaria schützen. Als UNICEF-Pate können sie noch mehr tun und dauerhaft helfen. Mehr unter www.unicef.de/pate-werden Vielen Dank!

  • 30 Euro = 45 Malaria-Tabletten
  • 45 Euro = zehn Moskitonetze
  • 90 Euro = 200 Malaria-Schnelltests



Spendenkonto 300 000
Bank für Sozialwirtschaft Köln, BLZ 370 205 00
Spendentelefon: 0137/300 000
 *)
*) 0,14 €/Min. aus dem Festnetz der T-Com/Mobilfunkpreise abweichend

Vielen Dank!





http://www.welt.de/gesundheit/article13667446/Neuer-Impfstoff-gegen-den-Kinderkiller-Malaria.html

Neuer Impfstoff gegen den Kinderkiller 

Malaria

Hoffnung für Millionen: Ein Mittel gegen Malaria hat sich in einer Studie mit Tausenden Kindern als wirksam erwiesen. Doch noch ist der Impfstoff nicht zugelassen



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