Samstag, 20. September 2014

Ziel 6: Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen schweren Krankheiten

http://www.focus.de/wissen/mensch/wohlstand-gesundheit-menschenrechte-ziel-4-senkung-der-kindersterblichkeit_id_4145050.html

Wohlstand, Gesundheit, MenschenrechteZiel 3: Gleichstellung der Geschlechter, Stärkung der Rolle der Frauen
Dem Ziel, Mädchen und Jungen dieselben Bildungschancen zu ermöglichen, kommt die Welt näher. Bildungsbezogene Geschlechtergleichheit ist nach Ansicht der Vereinten Nationen dann gewährleistet, wenn das Verhältnis von eingeschriebenen Mädchen zu eingeschriebenen Jungen zwischen 0,97 und 1,03 liegt. Viele Entwicklungsländer haben diesen Zielkorridor bei Grund- und weiterführender Bildung schon erreicht. Vor allem in der Subsahara und im Westen und Süden Asiens hinken Staaten aber noch hinterher.
Besonders positiv werten die UN die Zahl der Frauen, die es in nationale Parlamente geschafft haben. In 46 Ländern saßen im Januar 2014 zu mindestens 30 Prozent Politikerinnen. Auch auf dem Arbeitsmarkt habe sich die Lage der Frauen verbessert. Dennoch urteilen die Vereinten Nationen: “Ein Missverhältnis zwischen den Geschlechtern besteht nach wie vor.”
Ziel 4: Senkung der Kindersterblichkeit
Einer der größten Erfolge ist die Reduzierung der Kindersterblichkeit– obwohl auch dieses Ziel wohl nicht ganz erreicht wird. Die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren sollte um zwei Drittel sinken. Bis 2012 wurde der Anteil im Vergleich zu 1990 von 90 Toten pro 1000 Lebendgeburten auf 48 etwa halbiert. Wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef jüngst mitteilte, sterben etwa 6,3 Millionen Kinder vor ihrem fünftenGeburtstag. Die Kindersterblichkeit fällt nach Unicef-Angaben weiter, auch bei den ärmsten Familien.
Dass der angepeilte Wert bis 2015 wohl verpasst wird, sollte nicht als Niederlage verstanden werden, sagt Watt. “Es ist wichtig zu verstehen, dass wir nicht gescheitert sind, wenn das Ziel nicht erreicht wurde.” Millionen Kinder hätten durch die Anstrengungen im Rahmen der Millennium-Kampagne überlebt. Täglich sterben heute weltweit etwa 17 000 Kinder weniger als 1990.
Ziel 5: Verbesserung der mütterlichen Gesundheitsversorgung
Im Jahr 2013 starben 300 000 Frauen wegen Komplikationen während derSchwangerschaftoder der Entbindung. Die Gesundheitsversorgung von Müttern ist in Entwicklungsländern immer noch ein riesiges Problem. Die Müttersterblichkeit ging jedoch um 45 Prozent zurück – angestrebt waren 75 Prozent. 2012 erfolgten immer noch etwa 40 Millionen Geburten ohne ausgebildete Helfer.
Amnesty International kritisiert, dass in einigen Staaten vor allem ländliche Gegenden außer Acht gelassen würden. “In Peru ist die Müttersterblichkeit zum Beispiel insgesamt zwar gesunken, die Lebenssituation und Gesundheitsversorgung hat sich aber fast nur in den wohlhabenden städtischen Regionen verbessert”, sagt die Amnesty-Menschenrechtsexpertin Verena Haan.
Ziel 6: Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen schweren Krankheiten
Eine Studie zu verbreiteten Infektionskrankheiten im Fachjournal “The Lancet” vom Juli resümiert große Fortschritteim Kampf gegen HIV, Malaria und Tuberkulose. Dennoch: Nach dem aktuellem Jahresbericht des UN-Programms zur Bekämpfung von Aids (UNAids) lebten 2013 weltweit knapp 35 Millionen Menschen mit HIV – nur 19 Millionen davon wussten den UN-Angaben zufolge überhaupt, dass sie infiziert waren.
Dank der antiretroviralen Therapie können Infizierte länger leben. Bereits bis 2010 sollten nach den UN-Zielen alle Menschen, die es nötig haben, moderne Aids-Mittel bekommen. Die Versorgung ist zwar stark gestiegen, aber noch nicht bei 100 Prozent. 2013 erhielten knapp 13 Millionen Menschen eine Behandlung.
Zudem sollte laut UN die Ausbreitung von HIV und Malaria bis 2015 zum Stillstand kommen. Große Fortschritte gab es zuletzt nach UN-Angaben vor allem bei der Verhinderung von Neuinfektionen bei Kindern. Die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) hält die Millennium-Ziele vor allem deshalb für wichtig, weil sie auf das Thema HIV/Aids aufmerksam machen. “Hauptsache, es passiert etwas”, sagt DAH-Sprecher Holger Wicht. “Es ist aber noch sehr viel mehr möglich.”
Der Kampf gegen Malaria sei derweil ins Stocken geraten, sagt Watt. Der «Lancet»-Studie zufolge sterben weltweit deutlich mehr Menschen an Malaria als zuvor angenommen. 2004 habe es 1,2 Millionen Tote gegeben, 2013 noch rund 855 000 und nicht etwa 627 000, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geschätzt hatte.
Die Vereinten Nationen melden, dass von 2000 bis 2012 schätzungsweise 3,3 Millionen Menschen dem Malariatod entgingen, darunter 3 Millionen Kinder. 22 Millionen Leben wurden seit 1995 im Kampf gegen Tuberkulose gerettet.
Die Experten sind sich dennoch einig, dass auch heute noch zu viele Menschen und vor allem Kinder an vermeidbaren Krankheiten wie Lungenentzündungen oder Durchfall sterben. “Das sind alles Dinge, die man mit ganz einfachen Mitteln verhindern kann”, sagt Küppers.
Ansteckung, Behandlung, Überlebenschancen - Die Wahrheit über Aids





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