Freitag, 28. März 2014

Wasserstoffperoxid – das vergessene Heilmittel

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Wasserstoffperoxid – das vergessene Heilmittel

Fast klingt es wie die eierlegende Wollmilchsau der Medizin: Ein konkurrenzlos billiges, nicht patentierbares, in allen Apotheken erhältliches Mittel, das gegen Pilze, Bakterien und Viren vorgeht, keinerlei Resistenzen kennt und zudem in simple, allgegenwärtige Stoffe zerfällt.

  • Resistenzen: Hier muss dringend erforscht werden, ob besonders in der Anwendung bei Atem­infektionen die Resistenzlage bei Antibiotika verbessert werden kann. Unabhängig davon ist im lokalen Bereich (auf der Haut) eine Verwendung des Peroxids vorzuziehen, wenn zu erwarten oder schon nachgewiesen worden ist, dass die Erreger resistent gegenüber Antibiotika sind. Auch virale Erreger wie die von Herpes sollten damit therapiert werden, darunter etwa die Pusteln bei Windpocken oder Lippenherpes.
  • Durchblutungsstörungen: Vor 50 Jahren wurden so viele positive Therapieerfahrungen mit höher konzentrierten Präparaten durch lokale Anwendung auf der Haut gemacht, dass diese heutzutage sofort mit Erfolg anwendbar wären. Auch bei Fußpilz ist die Haut schlecht durchblutet. Dieser wird also mit dem Peroxid gleich doppelt beeinflusst, weil es gleichzeitig die Erreger bekämpft.
  • Krebsheilung / Kombinationstherapie: Hier müssen die klassischen wie auch die jüngsten Erkenntnisse schnell in allgemeine Therapierichtlinien münden. Das gilt nicht nur für das Wasserstoffperoxid, sondern auch für organische Peroxide. Der unerträgliche Geruch lokaler Krebsgeschwüre kann palliativ schon mit Peroxid in niedrigen Konzentrationen beseitigt werden.
  • Mund / Rachen: Die Anwendung von Wasserstoffperoxid bei Rachen-, Mandel- und Kehlkopfentzündungen sollte wieder Standard in der HNO- und Mundbehandlung werden. Rachenentzündungen sind heute zu 80 Prozent durch Viren bedingt, die nicht durch Antibiotika beeinflusst werden können. Mandelentzündungen werden häufig durch resistente Kokken verursacht.
  • Desinfektion und Oxidation von Giften: Durch die sofortige lokale Anwendung des Wasserstoffper­oxids nach Verbrennungen, Tierbissen und Kontakt mit reizenden Pflanzengiften kann die Haut desinfiziert werden. Außerdem ist es möglich, Gifte, Allergene und bei Entzündungen gebildete Stoffe zu oxidieren und so unwirksam zu machen. Wasserstoffperoxid kann auch den bei verschiedenen Hautkrankheiten auftretenden Juckreiz hemmen. Zudem macht das Eindringungsvermögen des Peroxids in die Haut eine erfolgreiche Bekämpfung der Borrelien unmittelbar nach einem Zeckenstich sehr wahrscheinlich.
Warum ein so vielseitiges Mittel derart in Vergessenheit geraten konnte, darüber lässt sich nur spekulieren. Kein geringer Grund dürfte es beim heutigen Einfluss der Großindustrie sein, dass das Wasserstoffperoxid spottbillig und nicht patentierbar ist, auch wenn andere historische Gründe wie falsch interpretierte Studien mit eine Rolle gespielt haben mögen. Es wird Zeit, dass diese Missverständnisse ausgeräumt werden und das Peroxid wieder den Platz in der Medizin einnimmt, der ihm gebührt.

Anmerkung der Redaktion

Der hier publizierte Peroxidartikel stellt eine Einführung zu Dr. Gartz’ demnächst im Mobiwell-Verlag erscheinendem Buch „Wasserstoffperoxid – das vergessene Heilmittel“ dar.

Endnoten

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  2. Hauschild, F., Ludewig, R.: „Lokale Sauerstofftherapie durch epikutane Anwendung von Wasserstoffperoxyd“ in Dt. Ges. Wes., 1959, 14:1711
  3. Hauschild, F.; Ludewig, R., Mühlberg, H.: „Über die ‚ätzende‘ Wirkung von Wasserstoffperoxid“ in Arch. exper. Path. u. Pharmakologie, 1958, 235:51
  4. Ludewig, R.: „Epicutane Anwendung hochprozentigen Wasserstoffperoxyds in der Behandlung peripherer Durchblutungsstörungen“ in Verhandlungen der Dt. Gesellschaft Innere Medizin, 1961, 621
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  6. „Wundheilung: Wasserstoffperoxid aktiviert Immunabwehr“ auf Focus Online,03.06.2009; http://tinyurl.com/qv2om3 (aufgerufen: November 2013)
  7. Ludewig, R.: „Zur Anwendung hochprozentiger Wasserstoffperoxydlösungen in der Zahnheilkunde“ in Dt. zahnärztliche Z., 1960, 15:444
  8. Sprung, H. B., Ludewig, R: „Epicutane Wasserstoffperoxydanwendung in der Behandlung peripherer Durchblutungsstörungen“ in Z. ges. innere Med., 1958, 13:661
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  28. Holt, J. A. C.: „Compositions for use in cancer therapy“, Patent EP 0531031 (1992)

1 Kommentar:

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