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Neue Zürcher Zeitung
Forscher finden eine Achillesferse des Malaria-Erregers
Genf/Basel (awp/sda) - Genfer und Basler Forscher haben mit Hilfe eines Supercomputers eine Achillesferse des Malaria-Erregers entdeckt. So konnten sie eine neue Art von Wirkstoffen identifizieren, die den Erreger vernichten können, aber zugleich die roten Blutkörperchen des Menschen schonen.
Der Erreger der gefährlichsten Malariaform, Plasmodium falciparum, kann sehr rasch Resistenzen gegen Medikamente entwickeln, wie die Universität Genf am Dienstag mitteilte. Also setzte das Team um Didier Picard von der Universität Genf an einem Protein an, das dem Erreger dabei hilft.
Das sogenannte Heat Shock Protein 90 (HSP90) schützt Zellen vor Stress. Es kommt in allen Organismen vor, auch im Menschen. HSP90 schützt Plasmodium vor den Fieberattacken, die der Erreger selbst auslöst, und hilft ihm bei der Reifung in den menschlichen roten Blutkörperchen.
Mit Hilfe eines Supercomputers untersuchte der Doktorand Tai Wang die dreidimensionale Struktur von HSP90 auf mögliche Angriffsstellen für Wirkstoffe. Er fand tatsächlich eine Andockstelle für Hemmstoffe, die es beim menschlichen Pendant des Eiweisses nicht gibt, wie die Forscher nun im «Journal of Medicinal Chemistry» berichten.
Dann liess Wang den Computer eine virtuelle Datenbank mit über einer Million chemischer Substanzen durchforsten, um jene zu finden, die in diese Stelle hineinpassen könnten. Er fand fünf Kandidaten. Diese testeten die Forscher im Reagenzglas und stellten fest, dass sie für Plasmodium giftig sind - nicht aber für die roten Blutkörperchen.
Die Forscher wollen diese sogenannten 7-Azaindole nun weiter entwickeln, um damit klinische Tests machen zu können, schrieb die Uni Genf. An der Arbeit waren auch Kollegen von der Ecole de Pharmacie Genève-Lausanne und vom Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut in Basel beteiligt.
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