Sonntag, 30. März 2014

Hunger, Malaria und Angst vor dem Regen Von Jason Patinkin

Kommentar:
Schon lange wissen es die Hilfsorganisationen. Mit Chlordioxidwasser kann man hygienisch einwandfreies Wasser herstellen. Auch die UN negiert das. Da gibt es nur ein Argument: Schuldig, wegen unterlassener Hilfeleistung.
Sorry! Harte Worte!  Aber so ist das in einer profitorientierten und machtorientierten Dienstleistungsgesellschaft.
W.St.


http://www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-Hunger-Malaria-und-Angst-vor-dem-Regen-_arid,816662.html

Südsudan versinkt immer weiter im Chaos – 900 000 Menschen leben als Flüchtlinge im eigenen Land

Hunger, Malaria und Angst vor dem Regen

Von 
Zehntausend Menschen haben auf dem Gelände der UN-Friedensmission UNMISS Zuflucht gesucht und leben dort unter freiem Himmel oder unter Plastikplanen. Draußen, in Juba, könnten sie jederzeit wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit ermordet werden. Das kleine Camp ist völlig überfüllt – nach dem Standard der Internationalen Organisation für Migration (IOM) dürften hier nur 800 Menschen hausen. Aber wer soll sie wegschicken, die verängstigten Familien, die Verzweifelten, die Mütter, die mit ihren verhungernden Babys auf dem Arm vor der Klinik warten? Hier sollen sie gewogen und von MSF-Mitarbeitern mit Nahrung versorgt werden.
Krankheit und Hunger haben sich seit Beginn des Machtkampfes zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar im Dezember 2013 wie ein Lauffeuer in dem bitterarmen Land ausgebreitet. Die Hintergründe der Gewalt sind auch ethnischer Natur: Kiir ist ein Dinka, Machar ein Nuer. Die beiden Gruppen sind schon lange zerstritten.
Tausende Menschen sind bei den Kämpfen bislang ums Leben gekommen, wie viele es exakt sind, weiß keiner so genau. 900 000 leben als Flüchtlinge im eigenen Land  oder in den Nachbarländern.

Heilung durch Handauflegen

Es gehört zu den größten Irrtümern  der derzeitigen Medizin, dass die Krankheiten wie Malaria und andere derzeitige  Erkrankungen  einzig und allein durch  die Stoffe heilbar sind. 
Bruce Lipton erläutert Grundprinzipien. Es sind die allumfassenden Schwingungen, die die Gesundheit oder Krankheit machen.
W.St.-2014-03-30




Bruce Lipton Heilungen durch Handauflegen Wissenschaftlich erklärt

Der Zellbiologe Bruce Lipton erläutert die Physikalische Grundlage, warum Handauflegen funktioniert, und zeigt auf, dass die heutige Schulmedizin ein veraltetes Weltbild hat, das die Erkenntnisse der heutigen Quantenphysik nicht berücksichtigt und zu fatalen Folgen führt.
Bruce Lipton ist international für seine Art bekannt, Wissenschaft und Geist miteinander zu verbinden. Als Zellbiologe lehrte er an der medizinischen Fakultät der Universität von Wisconsin und arbeitete als Forscher an der medizinischen Fakultät der Stanford Universität. Seine bahnbrechenden Erkenntnisse über die Zellmembran machten ihn zu einem Pionier der neuen Wissenschaft der Epigenetik. Heute reist er durch die ganze Welt und hält Vorträge und Seminare über die Neue Biologie.
Dieses kurze Video enthält Ausschnitte aus dem Film: Bruce Lipton - Der Geist ist stärker als die Gene, der in voller Länge bei YouTube zu sehen, oder als DVD (Bruce Lipton - Intelligente Zellen) beim Kopp-Verlag erhältlich ist.

Link zum Video: Der Geist ist stärker als die Gene
http://youtu.be/Osm4xbetmJ8


Freitag, 28. März 2014

Wasserstoffperoxid – das vergessene Heilmittel

http://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/wasserstoffperoxid-das-vergessene-heilmittel/6


Wasserstoffperoxid – das vergessene Heilmittel

Fast klingt es wie die eierlegende Wollmilchsau der Medizin: Ein konkurrenzlos billiges, nicht patentierbares, in allen Apotheken erhältliches Mittel, das gegen Pilze, Bakterien und Viren vorgeht, keinerlei Resistenzen kennt und zudem in simple, allgegenwärtige Stoffe zerfällt.

  • Resistenzen: Hier muss dringend erforscht werden, ob besonders in der Anwendung bei Atem­infektionen die Resistenzlage bei Antibiotika verbessert werden kann. Unabhängig davon ist im lokalen Bereich (auf der Haut) eine Verwendung des Peroxids vorzuziehen, wenn zu erwarten oder schon nachgewiesen worden ist, dass die Erreger resistent gegenüber Antibiotika sind. Auch virale Erreger wie die von Herpes sollten damit therapiert werden, darunter etwa die Pusteln bei Windpocken oder Lippenherpes.
  • Durchblutungsstörungen: Vor 50 Jahren wurden so viele positive Therapieerfahrungen mit höher konzentrierten Präparaten durch lokale Anwendung auf der Haut gemacht, dass diese heutzutage sofort mit Erfolg anwendbar wären. Auch bei Fußpilz ist die Haut schlecht durchblutet. Dieser wird also mit dem Peroxid gleich doppelt beeinflusst, weil es gleichzeitig die Erreger bekämpft.
  • Krebsheilung / Kombinationstherapie: Hier müssen die klassischen wie auch die jüngsten Erkenntnisse schnell in allgemeine Therapierichtlinien münden. Das gilt nicht nur für das Wasserstoffperoxid, sondern auch für organische Peroxide. Der unerträgliche Geruch lokaler Krebsgeschwüre kann palliativ schon mit Peroxid in niedrigen Konzentrationen beseitigt werden.
  • Mund / Rachen: Die Anwendung von Wasserstoffperoxid bei Rachen-, Mandel- und Kehlkopfentzündungen sollte wieder Standard in der HNO- und Mundbehandlung werden. Rachenentzündungen sind heute zu 80 Prozent durch Viren bedingt, die nicht durch Antibiotika beeinflusst werden können. Mandelentzündungen werden häufig durch resistente Kokken verursacht.
  • Desinfektion und Oxidation von Giften: Durch die sofortige lokale Anwendung des Wasserstoffper­oxids nach Verbrennungen, Tierbissen und Kontakt mit reizenden Pflanzengiften kann die Haut desinfiziert werden. Außerdem ist es möglich, Gifte, Allergene und bei Entzündungen gebildete Stoffe zu oxidieren und so unwirksam zu machen. Wasserstoffperoxid kann auch den bei verschiedenen Hautkrankheiten auftretenden Juckreiz hemmen. Zudem macht das Eindringungsvermögen des Peroxids in die Haut eine erfolgreiche Bekämpfung der Borrelien unmittelbar nach einem Zeckenstich sehr wahrscheinlich.
Warum ein so vielseitiges Mittel derart in Vergessenheit geraten konnte, darüber lässt sich nur spekulieren. Kein geringer Grund dürfte es beim heutigen Einfluss der Großindustrie sein, dass das Wasserstoffperoxid spottbillig und nicht patentierbar ist, auch wenn andere historische Gründe wie falsch interpretierte Studien mit eine Rolle gespielt haben mögen. Es wird Zeit, dass diese Missverständnisse ausgeräumt werden und das Peroxid wieder den Platz in der Medizin einnimmt, der ihm gebührt.

Anmerkung der Redaktion

Der hier publizierte Peroxidartikel stellt eine Einführung zu Dr. Gartz’ demnächst im Mobiwell-Verlag erscheinendem Buch „Wasserstoffperoxid – das vergessene Heilmittel“ dar.

Endnoten

  1. Grotz, W. (Hrsg.): Marchand, C.: „The therapeutical applications of hydrozone and glycozone.“ (New York, NY: ECH2O2 Publishing, 1896, Reprint 1989)
  2. Hauschild, F., Ludewig, R.: „Lokale Sauerstofftherapie durch epikutane Anwendung von Wasserstoffperoxyd“ in Dt. Ges. Wes., 1959, 14:1711
  3. Hauschild, F.; Ludewig, R., Mühlberg, H.: „Über die ‚ätzende‘ Wirkung von Wasserstoffperoxid“ in Arch. exper. Path. u. Pharmakologie, 1958, 235:51
  4. Ludewig, R.: „Epicutane Anwendung hochprozentigen Wasserstoffperoxyds in der Behandlung peripherer Durchblutungsstörungen“ in Verhandlungen der Dt. Gesellschaft Innere Medizin, 1961, 621
  5. Stone, J. R. et al.: „Hydrogenperoxide: A signaling messenger“ in Antioxid Redox Signal, 2006, 8:243–270
  6. „Wundheilung: Wasserstoffperoxid aktiviert Immunabwehr“ auf Focus Online,03.06.2009; http://tinyurl.com/qv2om3 (aufgerufen: November 2013)
  7. Ludewig, R.: „Zur Anwendung hochprozentiger Wasserstoffperoxydlösungen in der Zahnheilkunde“ in Dt. zahnärztliche Z., 1960, 15:444
  8. Sprung, H. B., Ludewig, R: „Epicutane Wasserstoffperoxydanwendung in der Behandlung peripherer Durchblutungsstörungen“ in Z. ges. innere Med., 1958, 13:661
  9. Wehner, W.: „Klinische Erfahrungen mit der epikutanen Anwendung von Wasserstoffsuperoxyd“ in Zbl. Chir., 1961, 86:2475
  10. Sprung, H. B. et al.: „Über eine neuartige Sauerstoff-Therapie peripherer Durchblutungsstörungen“ in Med. Bild, 1960,3:1 (1960)
  11. Cavanaugh, M.: „The one minute cure: the secret of healing virtually all diseases“ (Beverly Hills, CA: Think-Outside-the-Book Publishing, Inc., 2009)
  12. Schmoranzer, H.: „Neue Möglichkeit der Wundbehandlung mit hochprozentigem Wasserstoffperoxid“ in Med. Bild, 1966, 9:44
  13. Böhm, W. et al.: „Zur mykostatischen Wirkung von Wasserstoffperoxid auf Faden-, Sproß- und Schimmelpilzarten“ in Derm. Wschr., 1967, 154:769 (1967)
  14. Handrick, W. et al.: „Untersuchungen über die viruzide Wirkung von Wasserstoffperoxid“ in Z. ges. Hygiene, 1969, 15:612–613 (1969)
  15. Werner, P.: „Otto Warburg. Von der Zellphysiologie zur Krebsforschung“ (Berlin: Verlag Neues Leben, 1988)
  16. Cardone, A. et al.: „Utilisation of Hydrogen Peroxide in the Treatment of Recurrent Bacterial Vaginosis“ in Minerva Ginecologica, 2003, 55(6):483–489
  17. Höfs, W. et al.: „Steigerung der Röntgenstrahlenempfindlichkeit von Hauttumoren durch epikutane Wasserstoffperoxyd-Applikation“ inDermatologische Wochenschrift, 1959, 139:353
  18. Ogawa, Y. et al.: „New radiosensitization treatment (KORTUC 1) using hydrogen peroxide solution – soaked gauze bolus for unresectable and superficially exposed neoplasma“ in Oncol. Rep., 2008, 19(6):1389–1394
  19. Ogawa, Y. et al.: „Safety and effectiveness of a new enzyme-targeting radiosensitization treatment (KORTUC 2) for intratumeral injection for Low-LET radioresistant tumors“ in Int. J. Onkol., 2011, 39:555–560
  20. Yoshizaki, K. et al.: „Pro-senescent effect of hydrogen peroxide on cancer cells and its possible application to tumor suppression“ in Biosc. Biotechnol. Biochem., 2009, 73:311–315
  21. Chen, Q. et al.: „Pharmacologic doses of ascorbate act as a pro oxidant and decrease growth of aggressive tumor xenografts in mice“ in PNAS, 2008, 105(32):1105-1109
  22. Merker, P. C.: „Benzoylperoxide: a history of early research and researchers“ in Int. J. Dermatol., 2002, 41(3):185–188
  23. Alvarez, O. M. et al.: „Benzoylperoxide and epidermal wound healing“ inArchives of dermatology, 1983, 119(3):222–225
  24. Meshnick, S. R. et al.: „Artemisinin and the Antimalarial Endoperoxides: from Herbal Remedy to Targeted Chemotherapy“ in Microbiological Reviews, 1996, 60:301–315
  25. Berger, T. G. et al.: „Artesunate in the treatment of metastatic uveal melanoma – first experiences“ in Oncology Reports, 2005, 14:1599–1603
  26. Yamachika, E. et al.: „Artemisinin. An alternative treatment for oral squamous cell carcinoma“ in Anticancer Research, 2004,24:2153-2160 (2004)
  27. Lefévre, R., Barangar, P.: „Chimiotherapie Anti-Cancereuse“ in Acta-Unio Internationalis Contra Cancrum, 1960, 16:887–900
  28. Holt, J. A. C.: „Compositions for use in cancer therapy“, Patent EP 0531031 (1992)

Weltgesundheitstag: Malaria und Gelbfieber – auch die Leber ist betroffen

http://www.curado.de/malaria-gelbfieber-leber-betroffen-27745/

Weltgesundheitstag: Malaria und Gelbfieber – auch die Leber ist betroffen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht mit dem Weltgesundheitstag auf vektorübertragene Erkrankungen aufmerksam. Im Mittelpunkt stehen dabei Krankheiten, die durch lebende Organismen wie Mücken, Fliegen oder Zecken (sogenannte Vektoren) von einer Person auf die andere übertragen werden können. Dabei kann auch die Leber in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die wichtigste durch Vektoren übertragbare Krankheit ist sicherlich Malaria. In Afrika, so schätzen Experten, wurden im Jahr 2010 etwa 660.000 Todesfälle durch Malaria – eine durch die weibliche Anopheles-Mücke übertragene Erkrankung – hervorgerufen. „Hier spielt die Leber eine ganz wichtige Rolle, denn die Erreger (sogenannte Plasmodien) gelangen durch das Blut in den menschlichen Körper und erreichen zuerst die Leber. In den Leberzellen vermehren sie sich und schädigen dann andere Organe“, sagt Prof. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, anlässlich des Weltgesundheitstages.
Gelbfieber ist eine weitere klassische Infektionserkrankung, bei der auch die Leber im Mittelpunkt steht. Gelbfieber wird durch das Gelbfiebervirus (ein Flavivirus) verursacht, das durch Stechmücken als Vektor übertragen wird. Wie der Name schon sagt, sind Gelbsucht und Fieber wichtige Symptome. Die durch das Gelbfieber verursachte Gelbfiebervirushepatitis ist eine akute, sehr lebensbedrohliche Hepatitis mit zusätzlichen Gerinnungsproblemen, der „Hämorrhagischen Diathese“. Häufig tritt blutiges Erbrechen auf, daher wird die Krankheit auch „Schwarzes Erbrechen“ genannt. Gelbfieber ist häufig in Südamerika und Afrika. Die WHO schätzt, dass jährlich 200.000 Personen erkranken und 30.000 Personen an Gelbfieber sterben; schätzungsweise 90 Prozent der Infektionen entfallen auf den afrikanischen Kontinent.
Nicht nur vektorübertragene Infektionen sind eine Gefahr bei Reisen in subtropische oder tropische Länder. Infektionen wie bspw. Virushepatitisinfektionen können auf vielen Wegen übertragen werden, z. B. durch verunreinigtes Essen, ungeschützten Geschlechtsverkehr oder durch Tätowierungen, wenn diese unter nicht hygienischen Bedingungen ausgeführt werden.
Gegen viele dieser Infektionen gibt es Impfungen, so dass vor einer Reise in betroffene Regionen eine Impfberatung empfehlenswert ist. Nach der Rückkehr empfiehlt sich ggf. eine Kontrolle der Leberwerte und bei erhöhten Werten ein Untersuchung auf eine Virushepatitis. Dies ist besonders wichtig, da einige Formen chronisch verlaufen und dann Leberzirrhose sowie Leberzellkrebs zur Folge haben können.
Die rechtzeitige Diagnose einer Lebererkrankung ist wichtig. Viele Betroffene, zum Beispiel Patienten, die mit einer Hepatitis B oder C infiziert sind, können mittlerweile sehr erfolgreich mit Medikamenten behandelt werden – vor allem, wenn die Diagnose frühzeitig gestellt wird.
Quelle: Deutsche Leberstiftung
27.03.14

Freitag, 21. März 2014

Malaria ist vor allem eine Armutserkrankung«


https://www.neues-deutschland.de/artikel/927677.malaria-ist-vor-allem-eine-armutserkrankung.html
neues deutschland – Sozialistische Tageszeitung

»Malaria ist vor allem eine Armutserkrankung«

Tropenmediziner Jürgen May über die Schwierigkeiten, die Infektion weltweit zurückzudrängen


Prof. Dr. Jürgen May, 49 Jahre alt, ist Leiter der Arbeitsgruppe für Infektionsepidemiologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Gegenüber nd-Autor Knut Henkel spricht May über die Ausbreitung der Malaria in Hochlandgebieten infolge des Klimawandels und den entscheidenden Risikofaktor bei der Infektion mit dieser Krankheit: Armut.

Der Klimawandel macht sich weltweit bemerkbar. Nun haben US-amerikanische und britische Wissenschaftler im Wissenschaftsjournal »Science« berichtet, dass man sich eine Malaria-Infektion auch im Hoc...
Artikellänge: rund 591 Wörter
http://www.dw.de/may-es-gibt-bisher-keinen-impfstoff-der-so-wenig-wirksam-ist/a-17151394

May: "Es gibt bisher keinen Impfstoff, der so wenig wirksam ist"

Ein Impfstoff gegen Malaria könnte schon 2015 auf den Markt kommen. Er halbiert die Zahl der Malariafälle bei Kindern. Ein Teilerfolg, meint Infektionsepidemiologe Jürgen May im Interview.
Ein Baby wird geimpft (Foto: ddp images/AP/Karel Prinsloo)
Herr May, die Wirksamkeit des Malaria-Impfstoffs, auf dem so viele Hoffnungen ruhen, beträgt weniger als 50 Prozent, bei ganz jungen Kindern sogar nur 30 Prozent. Über die Hälfte aller Kinder erkranken also trotz Impfung. Kann man das als Erfolg bezeichnen?
Es ist ein Teilerfolg. Dieser Impfstoff hat es von allen Kandidatenimpfstoffen bisher am weitesten gebracht. Das muss man erst mal als Erfolg werten. Vielleicht ist es auch gar nicht möglich, einen hundertprozentig wirksamen Impfstoff zu bekommen.
Aber bei Impfungen gegen andere Krankheiten geht das doch auch.
Ja, die sehr guten Impfstoffe sind zu über 99 Prozent wirksam. Das sind meist Impfstoffe gegen Viren. Impfstoffe gegen Bakterien zu entwickeln, ist schon schwieriger. Und gegen Parasiten wie Malaria ist das beim Menschen bisher überhaupt noch nicht gelungen. Die Parasiten haben sich sehr gut an das Immunsystem ihrer Wirte, also in diesem Fall des Menschen, angepasst.
Aber 50 Prozent ist ja schon mal besser als nichts.
Wenn man damit 50 Prozent der Todesfälle reduzieren könnte, dann wäre das ein Riesenerfolg. Da würde niemand widersprechen, dass man so einen Impfstoff schnell auf den Markt bringen müsste. Aber man kann nicht sagen, ob durch diesen Impfstoff wirklich Todesfälle reduziert werden könnten. In der Studie untersucht wurden nur die Malariaattacken.
Das bedeutet?
Jürgen May, Infektionsepidemiologe am Hamburger Institut für Tropenmedizin (Foto: k.a.)
Das beste Mittel gegen Malaria ist ein gutes Gesundheitssystem, meint Jürgen May
Malariaattacke bedeutet eine Infektion mit den Erregern plus Fieber. Es haben fast alle Kinder in Malariagebieten Parasiten im Blut, aber nur einige Kinder erkranken, vor allem in den frühen Jahren, wenn die Immunität noch nicht ausgebildet ist. Die Impfung reduziert diese noch recht harmlosen Malariaattacken. Aber man weiß bisher nicht, ob dadurch unbedingt auch die Todesfälle sinken.
Warum nicht? Das hätte man in der neuen klinischen Studie vom Sommer diesen Jahres doch sehen müssen.
In so einer Studie - es wurden über 15.000 Kinder an elf Studienorten in Afrika untersucht - ist die ärztliche Versorgung der Kinder sehr gut. Das allein führt schon zu einer Senkung der Todesrate - auch bei den Kindern in der Kontrollgruppe, die gar keine Impfung bekommen haben, sondern ein wirkloses Placebo. Die Rate der Malaria sinkt allein dadurch, dass diese Studie überhaupt durchgeführt wird. Und das zeigt, dass man in Afrika den größten Effekt erzielen kann, indem man eine vernünftige Gesundheitsversorgung aufbaut. Malaria ist eine Armutserkrankung. Wenn man ein vernünftiges Gesundheitssystem aufbaut, dann kann man die Malaria auch besiegen.
Die Impfung soll aber nur gegen einen der fünf Malariaerreger wirken. Was bedeutet das?
Dieser Erreger ist Plasmodium falciparum, der die Malaria tropica verursacht. Diese Erkrankung ist für über 90 Prozent der Todesfälle verantwortlich, vor allem bei Kindern unter fünf Jahren. Die anderen Erreger führen auch zur Erkrankung, aber selten zum Tod.
In der Zusammenfassung der Studie wird erwähnt, dass die Impfung möglicherweise als Nebenwirkung eine Hirnhautentzündung verursachen kann. Was hat es damit auf sich?
Ja, das ist ein Warnsignal, das muss man beobachten. Man hat bei diesen sehr genauen Untersuchungen einen kleinen Unterschied zwischen den geimpften Kindern und der Kontrollgruppe gesehen. Ob das Zufall ist oder eine Impfnebenwirkung - was natürlich dramatisch wäre - das muss man sehen. Das wird für die Zulassung, die für das nächste Jahr angestrebt wird, wichtig sein.
Anopheles-Mücke (Foto: Patrick Pleul/dpa)
Auch wenn der Malaria-Impfstoff auf den Markt kommen sollte: Sich gegen Mückenstiche zu schützen, bleibt das A und O in der Malariavorbeugung
Sind die klinischen Studien denn schon abgeschlossen?
Es ist ein relativ frühes Stadium, um eine Lizenz zu beantragen. Viele Dinge sind noch völlig unklar, zum Beispiel was das beste Impfschema ist, wann die Kinder geimpft werden sollten und so weiter. Das muss alles noch untersucht werden.
Beantragt man erst die Lizenzierung, wenn die Studien abgeschlossen sind, muss man wahrscheinlich noch zehn Jahre warten. Oder man beantragt die Lizenz in diesem sehr frühen Stadium - das ist zwar mutig, aber es hätte einen wichtigen Effekt: Man hätte eine Basisimpfung mit einer nicht optimalen Wirkung. Das wäre dann der Impfstoff, gegen den man alle weiteren Versuche vergleichen muss, nicht mehr gegen ein Placebo.
Das beteiligte Unternehmen GlaxoSmithKline hat verkündet, der Impfstoff könnte bereits im Jahr 2015 auf den Markt kommen. Ist das realistisch?
Ja. Es liegen Daten vor, auch bezüglich der Nebenwirkungen. Allerdings gibt es meines Wissens bisher keinen Impfstoff, der so wenig wirksam ist. Ich weiß nicht, wie die Zulassungsbehörden damit umgehen.
Der Impfstoff wurde für Kinder entwickelt. Werden ihn auch Erwachsene benutzen können, die zum Beispiel als Touristen in Malariagebiete reisen?
Das ist natürlich die große Hoffnung der Pharmaindustrie, denn damit könnte man eher Geld verdienen als mit der Impfung von Kindern in Afrika. Allerdings bräuchte man dann tatsächlich eine 99prozentige Wirksamkeit oder mehr. Ein 30prozentig wirksamer Impfstoff ist dafür nicht zu gebrauchen. Und in jedem Fall muss man den Impfstoff dann zunächst auch an Erwachsenen testen.
Professor Dr. Jürgen May ist Infektionsepidemiologe in der Sektion tropenmedizinische Forschung am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.
Das Gespräch führte Brigitte Osterath.

DW.DE

AUDIO UND VIDEO ZUM THEMA


http://www.nikswieweg.com/reisen/philipp/aerzte3welt.htm

Unterwegs im "Wilden Süden" der Philippinen
Erfahrungsbericht einer Ärztin für die Dritte Welt -
Seit 1993 verbringt Dr. med. Marion Reimer, Chefärztin der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im St. Franziskus-Hospital, Köln-Ehrenfeld, jedes zweite Jahr ihren Jahresurlaub mit dem Komitee “Ärzte für die Dritte Welt” auf der südphilippinischen Insel Mindanao, um in abgelegenen Bergdörfern die Menschen basismedizinisch zu versorgen. Regelmäßig alle acht bis zwölf Wochen werden diese Dörfer von einem Arzt und einem einheimischen Helferteam besucht und pro Tag ca. 80 bis 150 Patienten versorgt, darunter vor allem Kinder. Ihr siebter Einsatz war für das Jahr 2006 geplant. Es werden hauptsächlich Wurmbefall, Krätze, Durchfall, TuberkuloseTyphusMalaria behandelt: fast alles Armutserkrankungen. Schwerere Fälle können in zwei kleinen vom Komitee finanzierten Hospitälern stationär aufgenommen werden. Ein drittes Hospital mit angeschlossenem Waisenhaus und einem Landwirtschaftsprojekt ist im Aufbau....

http://www.fairmed.ch/de/themen/armutskrankheiten/


Armutskrankheiten

Schlechte Lebensbedingungen führen zu Krankheit. Für Menschen, die in Armut leben, sind selbst behandelbare Infektionskrankheiten lebensgefährlich.
 





Dienstag, 11. März 2014

Forscher finden eine Achillesferse des Malaria-Erregers

http://www.nzz.ch/wirtschaft/newsticker/forscher-finden-eine-achillesferse-des-malaria-erregers-1.18260538

Neue Zürcher Zeitung

Forscher finden eine Achillesferse des Malaria-Erregers

Genf/Basel (awp/sda) - Genfer und Basler Forscher haben mit Hilfe eines Supercomputers eine Achillesferse des Malaria-Erregers entdeckt. So konnten sie eine neue Art von Wirkstoffen identifizieren, die den Erreger vernichten können, aber zugleich die roten Blutkörperchen des Menschen schonen.
Der Erreger der gefährlichsten Malariaform, Plasmodium falciparum, kann sehr rasch Resistenzen gegen Medikamente entwickeln, wie die Universität Genf am Dienstag mitteilte. Also setzte das Team um Didier Picard von der Universität Genf an einem Protein an, das dem Erreger dabei hilft.
Das sogenannte Heat Shock Protein 90 (HSP90) schützt Zellen vor Stress. Es kommt in allen Organismen vor, auch im Menschen. HSP90 schützt Plasmodium vor den Fieberattacken, die der Erreger selbst auslöst, und hilft ihm bei der Reifung in den menschlichen roten Blutkörperchen.
Mit Hilfe eines Supercomputers untersuchte der Doktorand Tai Wang die dreidimensionale Struktur von HSP90 auf mögliche Angriffsstellen für Wirkstoffe. Er fand tatsächlich eine Andockstelle für Hemmstoffe, die es beim menschlichen Pendant des Eiweisses nicht gibt, wie die Forscher nun im «Journal of Medicinal Chemistry» berichten.
Dann liess Wang den Computer eine virtuelle Datenbank mit über einer Million chemischer Substanzen durchforsten, um jene zu finden, die in diese Stelle hineinpassen könnten. Er fand fünf Kandidaten. Diese testeten die Forscher im Reagenzglas und stellten fest, dass sie für Plasmodium giftig sind - nicht aber für die roten Blutkörperchen.
Die Forscher wollen diese sogenannten 7-Azaindole nun weiter entwickeln, um damit klinische Tests machen zu können, schrieb die Uni Genf. An der Arbeit waren auch Kollegen von der Ecole de Pharmacie Genève-Lausanne und vom Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut in Basel beteiligt.

Samstag, 8. März 2014

Forscher warnen: Malaria breitet sich weiter aus

http://www.hna.de/magazin/gesundheit-und-pflege/allgemein/malaria-breitet-sich-wegen-erderwaermung-weiter-zr-3403715.html

Klimawandel

Forscher warnen: Malaria breitet sich weiter aus

Es reicht ein einziger Stich, um sich mit Malaria zu infizieren. Die Tropenkrankheit könnte sich bald massiv ausbreiten, befürchten Forscher. Grund dafür sei der Klimawandel.
Die Stechmücke "Anopheles quadrimaculatus" kann Malaria übertragen.
© dpa
Die Stechmücke "Anopheles quadrimaculatus" kann Malaria übertragen.


Untersuchungen in den Hochebenen Äthiopiens und Kolumbiens zeigten, dass es wegen der steigenden Temperaturen dort immer mehr Malaria-Fälle gebe, schreibt ein Team aus britischen und US-Forschern in der US-Fachzeitschrift "Science" von Donnerstag. Im Jahr 2012 starben durch den von Moskitos übertragenen Erreger, der vor allem in den Tropen verbreitet ist, weltweit rund 627.000 Menschen.
Die Forscher untersuchten für ihre Studie die Antioquia-Region im Westen Kolumbiens zwischen 1990 und 2005 und die Debre-Zeit-Gegend im Zentrum Äthiopiens zwischen 1993 und 2005. Dabei stieg der Mittelwert der Malaria-Fälle in wärmeren Jahren und sank entsprechend, wenn es kühler war. Dies bedeute vor allem, dass angesichts steigender Temperaturen künftig mehr Menschen auch in tropischen Hochebenen dem Risiko einer Malaria-Infektion ausgesetzt sein werden, erklärte die Forscherin Mercedes Pascual von der Universität Michigan.
Der Ko-Autor Menno Bouma von der London School of Hygiene and Tropical Medicine erklärte, Menschen in höheren Gebieten seien besonders bedroht, da ihr Immunsystem nicht für Malaria gewappnet sei. Früheren Studien zufolge könnte ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um ein Grad Celsius in Äthiopien die Zahl der Malaria-Fälle bei Jugendlichen unter 15 Jahren um drei Millionen jährlich zunehmen lassen.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stirbt in Afrika jede Minute ein Kind an der Tropenkrankheit Malaria. Vor Mückenstichen schützen Moskitonetze und Insektizide, zudem gibt es Prophylaxe-Medikamente.
AFP