http://www.20min.ch/wissen/news/story/Malaria-bekaempfen-mit-Schweizer-Forschung-16653279
Um zu verhindern, dass sich resistente Erreger ausbreiten, müssen diese so früh wie möglich bekämpft werden. Das geschieht in der Regel, indem Ärzte Malaria-Patienten so genannte Kombi-Präparate verabreichen.
Diese enthalten zwei verschiedene Wirkstoffe, welche die Erreger zuverlässig abtöten und gleichzeitig die Bildung von weiteren Resistenzen verhindern. Diese Massnahme umzusetzen, sei aber vielerorts wegen der schlechten medizinischen Versorgung der lokalen Bevölkerung schwierig, sagt Christoph Hatz, Arzt am Schweizer Tropeninstitut SwissTPH.
Zum Beispiel in Südostasien – dem am meisten von Resistenzen betroffenen Gebiet: Dort werden immer noch Medikamente verwendet, die nur einen Wirkstoff enthalten. Sind die Malaria-Erreger dagegen resistent, werden sie nicht vollständig eliminiert. «Das gibt ihnen Gelegenheit, immer neue Abwehrmechanismen zu entwickeln.» (sru)
Tropenkrankheit
17. Januar 2014 23:20; Akt: 17.01.2014 23:20
Malaria bekämpfen mit Schweizer Forschung
von Santina Russo - Ein ernstes Problem bei Malaria sind resistente Erreger. Ein neuer Bluttest soll helfen, deren Ausbreitung zu kontrollieren.
Ein krankes Kind in Kambodscha: Die Kleinsten sind am stärksten betroffen. (Bild: DPA)
Im Kampf gegen die Tropenkrankheit Malaria haben schon viele Medikamente ihre Wirkung verloren. Denn die Erreger, so genannte Plasmodien, haben gegen fast jedes Mittel Abwehrmechanismen entwickelt. Selbst der bislang verlässlichste Wirkstoff, das Artemisinin, wirkt immer schlechter. Deshalb müssen dagegen resistent gewordene Erreger bekämpft werden. Doch bisher war es schwierig, diese überhaupt zu identifizieren.
Malaria-Behandlung in Zukunft – doch wie?Um zu verhindern, dass sich resistente Erreger ausbreiten, müssen diese so früh wie möglich bekämpft werden. Das geschieht in der Regel, indem Ärzte Malaria-Patienten so genannte Kombi-Präparate verabreichen.
Diese enthalten zwei verschiedene Wirkstoffe, welche die Erreger zuverlässig abtöten und gleichzeitig die Bildung von weiteren Resistenzen verhindern. Diese Massnahme umzusetzen, sei aber vielerorts wegen der schlechten medizinischen Versorgung der lokalen Bevölkerung schwierig, sagt Christoph Hatz, Arzt am Schweizer Tropeninstitut SwissTPH.
Zum Beispiel in Südostasien – dem am meisten von Resistenzen betroffenen Gebiet: Dort werden immer noch Medikamente verwendet, die nur einen Wirkstoff enthalten. Sind die Malaria-Erreger dagegen resistent, werden sie nicht vollständig eliminiert. «Das gibt ihnen Gelegenheit, immer neue Abwehrmechanismen zu entwickeln.» (sru)
Nun haben Forscher vomSchweizer Tropeninstitut SwissTPH gemeinsam mit einem internationalen Team einen genetischen Test entwickelt. Dieser zeigt, ob im Blut enthaltene Malaria-Erreger gegen Artemisinin resistent sind. «Damit können wir weltweit systematisch verfolgen, wo resistente Erreger auftreten», sagt Blaise Genton, Forscher am SwissTPH.
Als erstes will man nun in verschiedenen Malaria-Gebieten Blutproben von Patienten untersuchen. Aufgrund dieser Analysen lässt sich auf einer Weltkarte abbilden, ob und wie sich resistente Plasmodien verbreiten. Die Forscher hoffen, so das Rennen gegen die sich ausbreitenden Resistenzen zu gewin
http://www.20min.ch/wissen/news/story/10893989
Drohende Katastrophe
12. November 2013 11:08; Akt: 12.11.2013 12:06
Resistente Malaria breitet sich rasant aus
In Südostasien beobachten Forscher mit Sorge die Ausbreitung eines Malaria-Erregers, der gegen herkömmliche Arzneimittel resistent ist. Sie befürchten ein Übergreifen auf andere Regionen.
Die Wissenschaft hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte im Kampf gegen die Tropenkrankheit Malaria gemacht. Doch nun drohen diese Fortschritte zu verpuffen, wie ein am Dienstag veröffentlichter Bericht der Washingtoner Denkfabrik Centre for Strategic and International Studies (CSIS)warnt. An der von der Anopheles-Stechmücke übertragenen Malaria sterben jährlich 600'000 bis 1,2 Millionen Menschen.
Die meisten Todesopfer werden in Afrika gezählt. Doch derzeit wird es vor allem in den Ländern am Mekong-Fluss immer schwieriger, die ansteckende Krankheit adäquat zu behandeln. So seien erstmals 2003 im Grenzgebiet von Thailand und Kambodscha Erregerstämme aufgetaucht, die gegen das weltweit gegen Malaria eingesetzte Medikament Artemisinin resistent seien, schrieben die Experten.
Die gesteigerte Verfügbarkeit von Artemisinin sei einer der wichtigsten Gründe für die bemerkenswerten Erfolge bei der Bekämpfung der Malaria in jüngster Zeit, schreibt dieWeltgesundheitsorganisation (WHO). Der Wirkstoff wird aus den Blättern und Blüten des Einjährigen Beifusses gewonnen. In einem Kombi-Medikament verabreicht, reduziert er die Zahl der gefährlichen Plasmodium-Parasiten im Blut von Malariapatienten in den ersten drei Tagen der Behandlung. Der zweite Wirkstoff im Kombimedikament eliminiert anschliessend die restlichen Parasiten. Laut WHO wurden 2011 Kombimedikamente für insgesamt 278 Millionen Behandlungen in betroffene Länder geliefert. 2005 waren es erst 11 Millionen.
Katastrophale Folgen möglich
Inzwischen ist das Phänomen der Artemisinin-Resistenz auch in Vietnam, Burma und im Südwesten Chinas bestätigt worden. Sollte sich die Resistenz nach Indien oder Afrika ausbreiten, könne dies zu einer Gesundheitskatastrophe führen, da es bislang keine alternativen Anti-Malaria-Medikamente gebe, warnten die Autoren. Die WHO schlug in die gleiche Kerbe. Was derzeit wie eine örtliche Bedrohung aussehe, könne rasch ausser Kontrolle geraten und ernsthafte Folgen für die globale Gesundheit haben. Die Sterblichkeit durch Malaria könnte weltweit um 25 Prozent steigen.
Die Symptome der Malaria sind hohes, wiederkehrendes Fieber, Schüttelfrost, Beschwerden des Magen-Darm-Trakts und Krämpfe. Besonders bei Kindern kann die Krankheit rasch zu Koma und Tod führen.
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